Abiturientin Stella Hamann (24) arbeitet als Fahrzeuglackiererin bei Tobaben und an ihrer Karriere – Ziel: Berufsschullehrerin.
Die besten Jobs kennen sie gar nicht: Wenn sich junge Menschen heute nach dem Abitur oder einem anderen Schulabschluss für eine Berufsausbildung oder ein Studienfach entscheiden sollen, ist das eine fast unlösbare Aufgabe. Zum einen dominiert die Angst, den falschen Weg einzuschlagen und zeitlebens ohne Spaß zur Arbeit gehen zu müssen, zum anderen entfaltet sich die bunte und vielfältige Welt der Wirtschaft nur spärlich. Was ist also anzuraten? „Einfach entscheiden und etwas anfangen – dann ergeben sich schnell neue Perspektiven“, sagt Stella Hamann. Sie ist nicht etwa Berufsberaterin, sondern seit Mai ausgebildete Autolackiererin. Ihr Ziel: Berufschullehrerin.
Stella Hamann ist 24 Jahre alt und arbeitet im Lackierzentrum des Autohauses Tobaben in Harburg. Die Vorgeschichte der Eimsbüttelerin ist bemerkenswert: „Ich habe mit 19 Jahren Abitur gemacht und wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Also machte ich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer Kindertagesstätte – und wusste danach: Das ist es nicht. Mein Vater ermunterte mich, doch einfach mal im Internet zu suchen. Auch im Handwerk. Und so stieß ich auf den Beruf des Fahrzeuglackierers. Ich bewarb mich um ein Praktikum am ElbCampus in Harburg und wurde von dort umgehend an Tobaben weitergereicht, um dort die zweite Praktikumswoche zu verbringen. Bei Tobaben war gerade eine Ausbildungsstelle frei geworden – das war’s.“
„Die Arbeit macht Spaß“
Zweieinhalb Jahre erlernte die Abiturientin den traditionellen Männerberuf des Lackierers, für den bei Tobaben normalerweise ein Realschulabschluss vorausgesetzt wird. Heute ist sie Gesellin und arbeitet in einem Team mit fünf Kollegen und Meister Axel Kuhn. Stella Hamann: „Die Arbeit macht tatsächlich Spaß! Was allerdings auch daran liegt, dass wir wirklich ein klasse Team haben. Das Umfeld stimmt und die Chemie unter uns Kollegen ebenfalls. Das ist für mich sehr wichtig.“
Eine normale Geschichte? Keineswegs. Stella Hamann hatte vor dem Ausbildungsstart mit Handwerk gar nichts zu tun: „Ich hatte überhaupt keine handwerkliche Neigung.“ Aber sie hatte einen Plan: Nach der Ausbildung wollte sie sofort ein Studium anschließen – Lehramt an Berufsschulen. Sechs Jahre dauert das Studium, aber die Fachrichtung, die durch den Lehrabschluss vorgegeben ist, wird in Hamburg nicht angeboten. Deshalb konzentriert sich die junge Frau jetzt auf Plan B: die Meisterausbildung. Mit Axel Kuhn hat sie einen erfahrenen Mentor an ihrer Seite. Er unterstützt die 24-Jährige dabei, Fahrzeuglackiermeisterin zu werden. Das Unternehmen Tobaben eröffnet jungen Menschen damit den Weg in eine Karriere.
Stella Hamann hat ihr langfristiges Ziel nicht aus den Augen verloren, will aber zunächst ins Fachliche investieren. Theoretisch könnte die Meisterausbildung bereits im Januar losgehen. Ihr Rat an junge Schulabsolventen: „Einfach mal was trauen und auf jeden Fall durchhalten. Ich habe im FSJ Leute getroffen, die hatten bereits ein halbes Dutzend Ausbildungen begonnen und wieder abgebrochen. Das ist der falsche Weg. Durchhalten! Dann hat man was in der Tasche.“ wb
Web: www.tobaben.eu