Arbeit und Sport miteinander zu verbinden, liegt im Trend. Denn Gemeinschaftssport kommt der Gesundheit zugute und fördert den Teamgeist. Das lohnt sich auch für kleine Betriebe.
Ob Fußball, Laufen oder Yoga: Wer als Arbeitgeber punkten möchte, kann den Beschäftigten auch in punkto Fitness und Gesundheit so einiges bieten. Doch wie gründet man eigentlich eine Betriebssportgruppe? Welche Ressourcen braucht man dafür? Und welche Sportarten eignen sich besonders?
Die Antworten liefert der Landesbetriebssportverband Bremen (LBSV). Wer vom Arbeitgeber grünes Licht bekommen hat, kann dort nämlich eine Betriebssportgruppe (BSG) anmelden. „Das ist ein übergreifender Begriff, darunter kann man so viele Sparten für einzelne Sportarten gründen, wie man möchte“, erklärt Verbandsmitarbeiterin Christina Prause. Besonders beliebt seien derzeit Fußball, Golf und Bowling sowie zunehmend auch Yoga und Rückenfit-Sport. Das jeweilige Unternehmen muss bei der Anmeldung einen BSG-Verantwortlichen und für jede Sparte einen Spartenverantwortlichen benennen.
Betriebssportgruppe oder Kleinverein
Alternativ zur Betriebssportgruppe können Unternehmen auch einen eigenen Verein mit mindestens sieben Mitgliedern gründen, der die Kriterien der Gemeinnützigkeit erfüllt. Mit einer entsprechenden Satzung versehen wird die Gruppe dann beim regional zuständigen Betriebssportverband angemeldet.
Der Verband gibt für die Mannschaftssportarten die Spielerpässe aus, damit die Betriebsmannschaften am Ligaspielbetrieb teilnehmen können. „Bei den Punktspielen können die Mitarbeiter auch außerhalb ihrer Firmen Kontakte knüpfen“, sagt Prause zu den Vorteilen solcher Sport-Events.
Verteilung der Kosten
Für seine Basisleistungen stellt der Bremer LBSV den Unternehmen einen monatlichen Grundbeitrag von 4,50 Euro pro Person in Rechnung. Obendrauf kommt ein Zusatzbeitrag, wenn der Verband zum Beispiel Hallen, Kunstrasenplätze oder Übungsleiter stellt. „Wir empfehlen den Arbeitgebern, nicht die gesamten Kosten zu übernehmen, sondern die Mitarbeiter daran zu beteiligen“, sagt Prause. Das fördere deren Motivation, die Sportangebote auch tatsächlich zu nutzen.
Organisation im Betrieb
Mittags zum Pilates, nach der Arbeit mit dem Chef eine Runde joggen oder ein Volleyballturnier mit befreundeten Firmen organisieren: Das können auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), sagt Uwe Tronnier, Präsident des Deutschen Betriebssportverbands (DBSV), der rund 254.000 Mitglieder und etwa 90 Sportarten repräsentiert. „Betriebssport findet in der Regel vor, nach den oder auch während der Arbeitszeiten statt – dann aber in den Pausen oder mit vorherigem Ausstempeln“, erklärt der Experte.
Insofern solle es auch für KMU keine Hemmschwelle geben, eine Betriebssportgruppe zu gründen. Dabei sei es wichtig, die Angestellten in ihrem Vorhaben zu unterstützen und durch entsprechende Angebote zu motivieren. Kleinere Betriebe stellen beispielsweise geeignete Räume zur Verfügung oder richten eine Facebook-Gruppe ein. „Soziale Netzwerke spielen bei der Kommunikation inzwischen eine große Rolle, um die Motivation und den Zusammenhalt zu stärken“, so Uwe Tronnier.
Miteinander steht im Vordergrund
Im Vordergrund sollten ihm zufolge immer das Miteinander, der Spaß und der gesundheitliche Aspekt sowie die Leistung der Gruppe – nicht die des Einzelnen – stehen. Eingefleischte „Sportmuffel“ ließen sich durch Übungseinheiten in kleinen Schritten motivieren, etwa durch dreimal pro Woche zehn Minuten Rückengymnastik. Zudem wirkten sich gemeinsame Erlebnisse wie die Teilnahme an einem städtischen Firmenlauf oder einem Drachenbootrennen positiv auf die Gruppendynamik aus. Auch das Engagement von Vorgesetzten könne eine fördernde Wirkung haben.
Web: www.lbsv-bremen.de