Digitalisierung, Infrastruktur, Innovationen und die TUHH: Das sind die Themen, mit denen der designierte Vorsitzende des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden, Arnold G. Mergell, in die Zukunft startet.
Der Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden versteht sich nicht nur als Vertretung der 270 Unternehmen, die Mitglied sind, sondern auch als Fürsprecher für den Standort südlich der Elbe, als Berater und Sparringspartner der Politik und als Netzwerk-Institution. Über allem steht die Überzeugung, dass sich viele Probleme gemeinsam stets besser regeln lassen. Das wird sich auch nicht ändern, wenn Arnold G. Mergell zum Jahreswechsel den Vorsitz von Jochen Winand übernimmt. Bei einer Pressekonferenz gaben Mergell, Winand und Vorstandsmitglied Udo Stein jetzt einen Ausblick auf die kommenden Jahre, die – da sind sich alle einig – im Hinblick auf die Digitalisierung zu umwälzenden Veränderungen führen dürften.
Der Austausch zählt
Mergell, direkter Nachkomme eines der Gründerväter des jetzt 70-jährigen Vereins, hält den persönlichen Austausch für den Klebstoff, der die Akteure im Süden der Hansestadt zusammenhält. Der Wirtschaftsverein bietet dazu reichlich Gelegenheit – bei den Monatsveranstaltungen und beim traditionellen Herrenabend. Darüber hinaus hat sich der Verein mit der „Harburg Vision 2020/50“ eine Zukunftsagenda verordnet, die in mittlerweile vierter Auflage vorliegt und in den fünf Hauptarbeitsgruppen bis zu 70 Mitglieder aktiv in die Diskussion über die Wirtschaft im Hamburger Süden einbindet. Mergell mit Blick auf Unternehmen, Verwaltung und Politik: „Wir sind das Bindeglied.“ Er plädiert dafür, dass sich der Verein künftig noch stärker im Norden Hamburgs, sprich im Senat, und in Hannover, Sitz der niedersächsischen Landesregierung, bemerkbar macht.
Anlässe für Einmischung gibt es reichlich. Ob Verkehrsfragen oder das Thema Wohnungsbau vs. Wirtschaft – viele ungelöste Probleme gilt es in Zukunft zu lösen. Eines der wichtigsten Themen betrifft indes die Technische Universität Hamburg, die laut Mergell unter einer chronischen Unterfinanzierung leidet. Zwar habe der Senat der Erhöhung der Studentenzahlen von 6000 auf 10000 auf der Tonspur zugestimmt, doch während andere Regionen zig Millionen Euro in vergleichbare Zentren investierten, sei die finanzielle Situation der TUHH bedauerlicherweise permanent angespannt. Gerade für das große Thema Innovation sei die TUHH aber ein unverzichtbarer Partner in der Metropolregion.
Dass der Verein durchaus seine bisherigen Grenzen ausweiten will, zeigt auch diese Bemerkung: Laut Mergell gibt es bereits Überlegungen im Wirtschaftsverein, künftig noch stärker mit den Industrie- und Handelskammern in Stade und Lüneburg-Wolfsburg zusammenzuarbeiten.