Intelligente Lösung
Verkaufe ich einem Kunden eine Heizung, dann meldet sich dieser Kunde vielleicht im Falle einer Reparatur oder nach zehn Jahren zur Erneuerung. Verkaufe ich ihm aber ein Wärmekonzept, habe ich ständig mit ihm zu tun und kann auf seine Wünsche eingehen.
Die zunehmende Digitalisierung und die Möglichkeiten des Internets erlauben Unternehmen heute, über sogenannte Smart Services ihre Kunden zu begeistern und deshalb intelligent an sich zu binden. Smart Services sind – anders als herkömmliche Services – Bestandteile von Produkten und Dienstleistungen, die „nach vorne“ gerichtet, also präemptiv sind. Kunden werden im Vorfeld über zukünftige (erwartete) Ereignisse informiert und – angereichert mit weiteren Informationen – optimal bedient. Beispiele für diese „Predictive Maintenance/Repair“-Ansätze gibt es heute schon aus der Autoindustrie zu berichten. Die Vernetzung mit Autoversicherern und die Entwicklung spezieller Tarife basierend auf unterschiedliche Fahrweisen werden schon bald Realität sein.
Und nach den milliardenschweren Investitionen von Apple, IBM und Co im Gesundheitsbereich heißt es dann vielleicht bald: „Eine Grippewelle rollt auf uns zu, Sie werden nach Auswertung sämtlicher Daten mit einer Wahrscheinlichkeit von 96 Pro-zent zu den Betroffenen gehören. Nach Abgleich unserer Kalender könnten wir morgen um 17 Uhr die Grippeschutzimpfung vornehmen. Termin und Material sind für Sie reserviert. Bitte bestätigen Sie den
Termin.“
Smart Services sind konkrete Anwendungsbeispiele unserer datengetriebenen vernetzten Welt und sie folgen somit dem Industrie- beziehungsweise Wirtschaft-4.0-Gedanken. Um sie zu entwickeln, bedarf es einer integrierten Digitalisierungsstrategie.
Fragen an den Autor? horst.tisson@tisson.com