Kontakte nach Brüssel
Kurz: Monica Schofield und ihr Team sind verantwortlich für erfolgsträchtige Förderanträge, somit für die Optimierung der vorgeschalteten Antragsprozesse und schließlich für erfolgreiche Projekte. Da in diesen Kategorien Internationalität ein Muss ist, sind englisch und deutsch gleichberechtigte Arbeitssprachen. Monica Schofield hat die Abteilung aufgebaut. Sie ist heute als Director International Cooperation ständig in Europa unterwegs, derzeit mit Schwerpunkt Skandinavien. Sie sagt: „Wir haben enge Kontakte zu unseren Professoren und auch eine Reihe externer Kunden, die wir beraten; darunter Industrieunternehmen, aber beispielsweise auch Stadtverwaltungen. Durch unsere langjährigen Erfahrungen verfügen wir über ein internationales Netzwerk und beste Kontakte nach Brüssel.
Im Wesentlichen gibt es zwei Wege, die an die EU-Töpfe führen: ein EU-Förderprojekt wird ausgeschrieben und es wird geschaut, was in der TUHH dazu passt; oder ein vielversprechendes Forschungsvorhaben an der TUHH wird geortet und ein entsprechendes Förderprogramm gesucht. Monica Schofield: „Wir sehen uns nicht nur als Dienstleister, sondern gestalten auch mit.“ Und das mit Erfolg: Seit 2000 hat das Team die TUHH unterstützt, Fördermittel in Höhe von mehr als 55 Millionen Euro in etwa 225 Projekten einzuwerben.
ReMaT wirkt – bis heute
Darüber hinaus werden auch eigene Tutech-Projekte kreiert. Margarete Remmert-Rieper: „Von 2007 bis 2008 haben wir im Rahmen eines Förderprogramms das Research Management Training für Wissenschaftler in den Life Sciences entwickelt – kurz ReMaT. Dabei ging es darum, Doktoranden mit einer überfachlichen Qualifikation auszustatten und Fragen wie diese zu beantworten: Wie verwerte ich meine Forschungsergebnisse? Wie komme ich an Fördermittel heran? Wie kann ich ein Projekt aufsetzen? Wie schütze ich mein geistiges Eigentum? Im Ergebnis hatten wir schließlich einen Workshop, der heute immer noch angeboten und angenommen wird. Das freut uns besonders.“
Ein anderes Projektbeispiel, das die Zusammenarbeit von TUHH und Tutech gut illustriert, trägt den Namen ARTRAC. Die TUHH war Koordinator, die Volkswagen AG einer der wichtigen Industriepartner im Projekt. Es ging um Radartechnik, die zum Schutz verwundbarer Verkehrsteilnehmer, sprich Fußgänger und Fahrradfahrer, entwickelt werden sollte. Monica Schofield: „Wir übernahmen damals das Projektmanagement. Die Ergebnisse finden wir heute in bestimmten Assistenzsystemen wieder.“ Ob Nano-
Materialien für Hüftimplantate oder die Entwicklung von Anwendungen für Aerogele – in Kooperation mit namhaften Konzernen und der TUHH ist Tutech Wegbereiter für die Wissenschaft mitten hinein in die Wirtschaft. Und aus scheinbar abstrakten Aufgaben werden ganz schnell konkrete Themen.
Die Tutech Academy
Die Bandbreite der Aufgaben reicht von der Fördermittelbeschaffung über die Beratung bis hin zum Workshop- und Weiterbildungsgeschäft. Hier kommt auch Christine Bauhofer zum Zug. Sie ist die Dienstjüngste im Team und Projektkoordinatorin am TUHH-Institut für Technische Bildung & Hochschuldidaktik. In ihrem Tutech-Titel trägt sie den Begriff Continuing Education & Professional Development. Einfach ausgedrückt: Hier geht es darum, das Prinzip des lebenslangen Lernens mit konkreten Angeboten zu unterfüttern. Da sind auf der einen Seite die Workshops aus dem Know-How der Tutech, die ab jetzt unter dem Begriff „Tutech Academy“ angeboten werden. Stichworte: Forschungsmanagement, Innovationsmanagement, Projektmanagement und Gründungsunterstützung – alles Kernkompetenzen der Tutech.
Auf der anderen Seite kommt in Zukunft der TUHH dabei verstärkt die Rolle der Lehrenden zu. Es geht um einen Lehrauftrag, der nicht nach innen, sondern nach außen gerichtet ist und eines Tages dazu führen soll, dass sich auch bereits Berufstätige an der Uni weiterbilden und universitäre Fachinhalte direkt in die Wirtschaft einfließen können. Zum Beispiel im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Teilnehmer aus technischen Berufen. Dies ist ein Auftrag an die Hochschule, der im Rahmen eines Projektes von Christine Bauhofer umgesetzt werden soll – eine große Herausforderung, wie sie einräumt. wb