Oberbaudirektor Jörn Walter über Stadtentwicklung, Jahrhundertprojekte, Potenziale und den Abschied aus der Stadtentwicklungsbehörde.
Seine vielleicht größte Gabe: Der Mann kann begeistern und mitreißen. Wie kaum ein anderer auf dem Posten hat Oberbaudirektor Jörn Walter die Stadtentwicklung in Hamburg geprägt. Zwei Wahlperioden à neun Jahre war er der oberste Gestalter, diente unter mehreren Bürgermeistern und begleitete spektakuläre Projekte wie die IBA, die „Elphi“ und den Sprung über die Elbe. Für eine dritte Amtszeit reichte die Zeit nicht mehr. Künftig widmet sich der 59-Jährige den Aufgaben, die aus seiner Sicht bislang zu kurz gekommen sind. Und er stellt klar: Hamburg bleibt er verbunden und treu.
18 Jahre als Oberbaudirektor in Hamburg – eine lange Zeit. Muss man eigentlich nach zwei Wahlperioden aufhören?
Nein, aber eine weitere Amtszeit von neun Jahren ginge schon aus Altersgründen nicht. Ich bin zwar für Kontinuität in der Stadtplanung, aber man muss nach einer so langen Zeit auch mal loslassen können. Ein paar Aufgaben sind jetzt planungsseitig weitgehend abgeschlossen – Wilhelmsburg ist auf den Weg gebracht. Die Hafen-City ist weit vorangeschritten. Und nun fangen andere Themen neu an. Zum Beispiel in Oberbillwerder. Da ist es gut, wenn jetzt jemand einsteigt, der die nächsten zehn oder 15 Jahre durchhalten kann. Also: ein passender Zeitpunkt.
Wer Stadtplanung macht, muss in langen Zeiträumen denken. Was sich in den vergangenen 18 Jahren getan hat, ist enorm: die IBA Hamburg, der Sprung über die Elbe, die Hafen-City. Und sogar die Elbphilharmonie ist noch rechtzeitig fertig geworden . . .
. . . zum Glück, muss man ja sagen.