INTERVIEW Kompliziert, zeitaufwendig, planerisch herausfordernd – Planer Peter Pfeffermann (DEGES) über den beabsichtigen Bau einer Verbindung von A7 und A1.
Als Peter Pfeffermann, Abteilungsleiter bei der DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, im Sommer auf Einladung des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden die Pläne zum Ausbau der A26 Ost darstellte, da schwante den Zuhörern schon, dass dieses Projekt eine besondere Herausforderung für die Hansestadt Hamburg, den Bund, die betroffenen Unternehmen und die Anlieger im Baugebiet sein würde. Die Verbindung der A7 und der A1 in Verlängerung der A26 – früher Hafenquerspange genannt – ist ein Jahrhundertbauwerk und teilweise höchst komplex. B&P-Redakteur Wolfgang Becker nahm den Vortrag zum Anlass für ein Interview mit dem Chefplaner.
Wenn man die Pläne sieht, wird deutlich, wie kompliziert dieses Verkehrsprojekt ist.
Einfach ist hier gar nichts. Nicht nur, wenn ich die A26 in Gänze anschaue, ist es ein kompliziertes Projekt. Auch die neun Kilometer des Abschnitts A26 Ost haben es in sich, weil die Geologie schwierig ist – moorige Böden, fünf bis sieben Meter tiefe Weichschichten. Es ist nicht so einfach, dort eine Autobahn zu bauen. Wir wenden Überschüttverfahren an, was wiederum Zeit kostet, weil es drei Jahre dauert, bis sich der Damm gesetzt hat. Auch das Erdmengendefizit ist beträchtlich. Da müssen sehr große Mengen bewegt werden.
Ist denn das Flächenthema mit den Grundeigentümern mittlerweile geklärt?
Es kommt wieder zur Inanspruchnahme von Flächen – zum Beispiel zur Herstellung eines Biotopverbundes westlich der Waltershofer Bahnlinie. Und dann sind auch Landwirte betroffen. Wo Natur und Landschaft sein sollen, kann kein Obstanbau sein – das schließt sich aus.
Das heißt: Dieser Teil ist schon in sich kompliziert, noch schwieriger wird es dann im Osten, richtig?
Komplizierter wird es, wenn wir in die A7 eingreifen, die ja nicht nur ausgebaut, sondern auch mit der A26 verknüpft werden muss. Dazu sind ein paar größere Bauwerke erforderlich. Das fängt schon an der Waltershofer Straße an, führt dann zur A7 und macht zum Beispiel einen großen „Überflieger“ nötig, der den Verkehr aus Stade Richtung Hamburg-City leitet. Ein wirklich großes Bauwerk.
Wie hoch wird das?
Das ist dann praktisch in der dritten Etage – so etwa 20 Meter hoch. Je näher wir dann in das durch Industrie und Gewerbe vorgeprägte Hafengebiet kommen, desto komplizierter wird es. Da geht es dann auch um die Verlegung von Ölpipelines. Wir müssen leider auch in die 380-kV-Anbindung für das Kraftwerk Moorburg eingreifen. Darüber hinaus ist die Hafenerweiterung zu berücksichtigen, die Hafenbahnplanung, der Lärmschutz, die Spülfelder der Hamburg Port Authority – die Altspülfelder sind praktisch als Deponien zu behandeln – ja, und dann sind wir schon im Bereich der Süderelbe, wo das nächste große Bauwerk entstehen soll, die neue Süderelbbrücke.