Der Channel hat fertig

BUPDas Bauschild steht, der Grundstein soll nach der Sommerpause gelegt werden: Arne Weber setzt der Channel-Entwicklung mit dem Bau des Hamburg Innovation Port das i-Tüpfelchen auf.

Arne Weber übergibt den Vereins­vorsitz – Nach Quartiersentwicklung folgt nun Quartiermanagement.

Er startete 2000 als channel harburg e.V., wurde 2003 in channel hamburg e.V. umbenannt und hat seinen Zweck jetzt eigentlich erfüllt: Jetzt steht ein Neuanfang für den Verein bevor, der sich unter dem Vorsitz von Channel-Begründer Arne Weber um die Vermarktung des Quartiers und die Ansiedlung von Unternehmen verdient gemacht hat. Den Grund nennt Weber persönlich: „Unsere Aufgabe ist erfüllt. Bis auf wenige kleine Restflächen ist der Channel voll. Das, was wir uns damals in den Anfangsjahren vorgestellt haben, hat sich geformt und gefestigt. Aus dem channel hamburg ist ein Technologiestandort geworden.“

Weber hatte bereits frühzeitig angekündigt, die Vereinsführung in andere Hände zu legen. Die Nachfolge war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Die Aufgabe des neuen Vereinsvorsitzenden wird es sein, das Quartier mit Leben zu erfüllen und die ganz besondere Atmosphäre auszubauen. Weber: „Jetzt müssen wir umschalten – zur Quartiersentwicklung kommt jetzt das Quartiersmanagement hinzu.“

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Die Geschichte des Vereins ist eng mit Weber und seinen Aktivitäten verbunden. Und sie hat Harburg eine Vision von der Rückkehr der Stadt ans Wasser geschenkt – eine Idee, die längst und vielfältig umgesetzt ist. Weber: „Wir hatten ja auch mal den Slogan ‚Das Port Grimaud des Nordens‘, aber das haben wir dann doch nicht ganz geschafft.“ Auch diese Vision lebte von der Wasser-Land-Beziehung, die im Falle von Port Grimaud eher von Tourismus und maritimem Wohnen geprägt ist. Der Unternehmer weiter: „Aber uns ist etwas anderes gelungen: Wir haben auch einen Science-Standort geformt. Die nächste Herausforderung wird nun, die Wachstumsstrategie der Technischen Universität im Binnenhafen umzusetzen.“

Quantensprung mit der TUHH

Über Jahre hinweg hatte Weber immer wieder die Vorstellung, dass der Channel durch die TUHH, die hier ja auch ihre Keimzelle hat und die bis heute vor Ort vertreten ist, eine zweite Stufe zünden könnte. Die politische Ansage steht mittlerweile: Die TUHH soll wachsen (siehe auch Seite 41), und Weber beginnt umgehend mit dem Bau des Hamburg Innovation Port (hip). Das Bauschild wurde jetzt an der Blohmstraße errichtet – hier startet der Unternehmer und Investor mit dem ersten Bauabschnitt (hip one) eines Projektes, das sowohl architektonisch als auch inhaltlich einen Quantensprung für den Binnenhafen bedeutet.

Binnenhafen oder Channel? Diese Frage hat nicht selten für Verwirrung gesorgt. Für Weber ist die Antwort ganz klar: „Der Channel ist als Dachmarke konzipiert worden und wird begrenzt von der Hannoverschen Straße, der Süderelbe, dem Ziegelwiesenkanal und der angrenzenden Industrie sowie der Buxtehuder Straße beziehungsweise der Bahnstrecke. Das zähle ich alles dazu. Ziel war es, das gesamte Gebiet auch international zu vermarkten.“

„Wie cool das da aussieht . . .“

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Wer sich das Areal heute anschaut, wird unschwer erkennen, wie sehr es sich verwandelt hat. Selbst junge Leute, die das alte Harburger Hafengebiet mit seinen Ruinen und Schrottplätzen gar nicht kennen und heute durch den Channel fahren, sind positiv überrascht, „wie cool das da aussieht“ – so ein junger deutscher Wissenschaftler aus Zürich, der unlängst beim Heimatbesuch in Harburg unvermittelt nördlich der Bahnstrecke gelandet war. Seine Reaktion: „Das muss ich mir allein schon aus beruflichen Gründen mal genauer anschauen.“

Das sind genau die Reaktionen, die sich die Channel-Väter gewünscht haben. Weber scheidet jetzt aus der Arbeit im Verein aus. Er sagt: „Ich kann ja nicht immer sagen, wir brauchen junge Leute an der Spitze, und hier dann weitermachen. Wir brauchen frische Ideen und eine neue Sicht.“ Er wird sich neben seinen Aufgaben bei HC Hagemann jetzt auf das Projekt hip konzentrieren. Sein Nachfolger im Verein hat die Aufgabe, eine gute Channel-Atmosphäre zu schaffen und gemeinsam mit Melanie-Gitte Lansmann Elemente wie die Nacht der Lichter auszubauen: Kultur, Kunst, Wissenschaft und Gastronomie – vier Zutaten für einen trendigen Channel-Cocktail. wb