PORTRÄT Dirk Sauer (DBS Immobilien) über sportliche und berufliche Parallelen
Im Schnitt ist er zwei bis drei Mal in der Woche auf dem Platz. Schlägt die 18 Löcher auf dem Hockenberg in Helmstorf, arbeitet an seinem Handicap und verschafft sich eine wichtige Grundlage für seinen Job: einen freien Kopf. Dirk Sauer, Inhaber von DBS Immobilien und als „Marmstorf-Makler“ vor allem im lokalen Geschäft mit überwiegend privaten, aber auch gewerblichen Immobilien aktiv, ist begeisterter Golfer und ambitionierter Makler zugleich. 30 bis 40 Objekte vermittelt der 53-jährige Einzelkämpfer pro Jahr. Um dem aufkeimenden Klischee gleich vorzubeugen, sagt er: „Golf hat für mich etwas mit Freude, mit Natur und mit frischer Luft zu tun – ist also mein Hobby und eine Freizeitbeschäftigung. Natürlich ergeben sich im Club auch Kontakte, die sich beruflich auswirken, aber wer meint, er müsse Golf spielen, um Geschäfte zu machen, der sollte sich lieber eine andere Möglichkeit suchen. Golf ohne Spaß am Spiel, das macht keinen Sinn.“
Seit 2008 ist Dirk Sauer Mitglied im Golf & Country Club Am Hockenberg. Die letzte Eiszeit hat hier eine Endmoräne hinterlassen – heute eine idyllische grüne Hügellandschaft mit bewaldeten Tälern, respektablen Höhenunterschieden und weitem Blick ins Land. Ideal also für einen Golfplatz. Sauer hat die 18 Bahnen schätzungsweise 1000 Mal absolviert, ist aber immer noch begeistert: „Hier draußen ist es einfach unglaublich schön. Und man tut etwas für die Gesundheit. Eine Runde bedeutet etwa vier Stunden in der Natur und zehn Kilometer Strecke zu Fuß. Spätestens nach dem dritten Abschlag ist der Kopf frei.“ Hinzu kommen Punktspiel-Einsätze mit der AK50-Mannschaft in der Hamburger Liga und Einladungsturniere von Unternehmen oder auch mal vom Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden – dadurch bilden sich wichtige Netzwerke. Das Handicap von 11,2 ist also kein Zufall.
Mit den Jahren auf dem Green hat Dirk Sauer erkannt, dass der Makler vom Golfer eine ganze Menge lernen kann: „Wer Immobilien vermarktet, weiß: Jedes Objekt ist anders. Jeder Kunde hat eigene Vorstellungen, jede Lage ist anders. Als Makler muss ist mich jedes Mal individuell auf die Situation einstellen. Wie beim Golf: Jede Runde ist anders – sogar auf dem eigenen Platz. Auch der Golfer braucht eine Strategie, er muss die richtigen Werkzeuge benutzen, um sein Ziel zu erreichen. Er muss die Wetter- und Windverhältnisse richtig einschätzen. In beiden Fällen heißt das: Eine genaue Analyse und ein strategisches Vorgehen sind gefordert. Das kann der Makler auf dem Golfplatz trainieren.“
Analyse und Strategie
Und noch etwas hat Dirk Sauer entdeckt – die Sache mit der Geduld: „Beim Golf arbeitet sich der Spieler Bahn für Bahn vor. Jede Bahn erfordert volle Konzentration. Wie beim Makeln. Auch hier geht es zumeist Schritt für Schritt voran, manche Objekte brauchen einfach Zeit und lassen sich nicht mal eben schnell vermitteln.“ Beim Golf kommt ein „Hole-in-One“ fast einem Lottogewinn gleich – das Ass ist sie absolute Ausnahme und vielleicht sogar der Höhepunkt eines Golfer-Lebens. Dirk Sauer: „Klar, beim Golf will ich natürlich mit wenigen Schlägen zum Ziel kommen und einlochen. Aber die Erfahrung zeigt wie beim Makeln auch: Meist ist noch ein Umweg nötig, das schnelle Immobiliengeschäft ist eher die Ausnahme. Das ist übrigens auch ein paralleler Punkt: Golfer und Makler lernen es, auch mal mit Misserfolgen zu leben. Das ist die sportliche Seite des Makelns.“
Als Makler immer erreichbar
Last not least: Beim Golf kommt es auch auf die Ausrüstung an. Dirk Sauer: „Die muss top sein, das ist für mich Voraussetzung. Und so sehe ich das auch in meinem Beruf. Wenn ich ein Exposé erstelle, dann brauche ich dazu qualitätsvolle Fotos. Ich muss für meine Kunden immer erreichbar sein, und kann dank moderner Technik überall sofort reagieren. Per Smartphone ist es kein Problem, ein Exposé oder irgendwelche Unterlagen zu mailen, die der Kunde schnell benötigt.“
Und das unterscheidet den Makler vom Golfer am Ende dann doch: Ersterer ist im 24/7-Einsatz, Letzterer ist dann im Einsatz, wenn es die Zeit erlaubt und der Winter nicht gerade den Platz eingefroren hat. „Ansonsten kann ich eigentlich fast das ganze Jahr über golfen“, sagt Dirk Sauer, und dann fällt ihm noch ein positiver Aspekt seines Hobbys ein: „Beim Golf kann der Schwache mit dem Starken zusammenspielen. Das geht in den meisten anderen Sportarten nicht.“ Oder wie es ein Harburger Golfer kürzlich ausdrückte: „Golf ist der einzige Sport, bei dem man gegen sich selbst spielt . . .“wb