Polizeiliches aus dem Nähkästchen
Meyer gab einen beeindruckenden Überblick zur Situation der Hamburger Polizei, sparte nicht mit ebenso eindrucksvollen Zahlen und überraschte mit Informationen, die bei vergleichbarer Gelegenheit in früheren Jahren gern verschwiegen worden wären. Zum Beispiel: Von den 10 063 Mitarbeitern ist statistisch gesehen jeder zehnte krank. Meyer: „Wir haben einen hohen Krankheitstand. Uns fehlen täglich 1000 Leute.“ Derzeit werde deshalb das Arbeitszeitmodell der Schutzpolizei überplant. Erste Tests hätten eine hohe Zustimmungsquote ergeben. Oder: Die Straftaten in Hamburg sind von
240 000 auf fast 244 000 gestiegen, die Hälfte davon fällt unter Asylvergehen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche und Taschendiebstähle liege mittlerweile bei 20 000 in Hamburg, 40 000 in Berlin. 60 Prozent der Straftaten finden allerdings in den Stadtteilen St. Pauli, Altstadt, Neustadt und St. Georg statt. 85 Prozent würden von Nichtdeutschen verübt, viele der Täter stammten aus den Magreb-Staaten. Die Polizei setzt auf die Mitarbeit der Hamburger. Meyer: „1,8 Millionen Augenpaare sehen mehr als 10 000.“
Terror, die Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, Tätergruppen aus dem Westbalkan – Meyer ließ kein Thema aus. Und nun auch noch der G20-Gipfel in Hamburg. Im Juli 2017 erwartet die Hansestadt die Mächtigen dieser Welt in den Messehallen und in den Hotels. 20 Staatsoberhäupter, die der Hamburger Polizei 30 heiße Stunden bescheren werden. Doch Meyer ist gelassen: „Wenn das jemand schafft, dann wir.“
Und dann war da noch (das) „Tonbandgerät“. Holger Knappe kündigte die junge Indiepop-Band aus Hamburg an und versprach nicht zu viel: eine junge Musiker-Generation, die mit dem Goethe-Institut zusammenarbeitet und als Botschafter der deutschen Sprache glasklare Akzente setzt. Nach dem tollen Auftritt ging es über zu leckerem Essen, kühlen Getränken und dem Grundgedanken der Veranstaltungsreihe: der Pflege von alten sowie neuen Kontakten. wb