Wohncierge klärt Fragen rund ums Haus

Foto: HeskeDie Weser-Elbe Sparkasse in Bremerhaven setzt bei der Immobilienfinanzierung auf individuelle Themenbüros und neuerdings auf Kümmerer mit der als Marke eingetragenen Bezeichnung Wohncierge (von links): Natascha Beling (Wohncierge), Rolf Sünderbruch (stellvertretender Vorstandsvorsitzender) und Anna-Lena von Holten (Wohncierge). Foto: Heske

Weser-Elbe Sparkasse lässt sich eine neue Service-Idee für Immobilienkunden als Marke schützen.

Von Christian Heske

Den von Mitarbeitern im Hause entwickelten Wohncierge-Service hat die Wespa abgeleitet vom Concierge, der in Top-Hotels Wünsche der Gäste erfüllt. „Welche Gewerke brauche ich für eine Badsanierung? Kann ich einen Bungalow auch zweigeschossig ausbauen?“, nennt Natascha Beling beispielhaft zwei Fragen, um die sie sich als Wohncierge individuell kümmern würde. „Wir haben ein Netzwerk mit 500 Handwerksbetrieben aufgebaut und sprechen auch qualitative Empfehlungen aus“, kündigt Kollegin Anna-Lena von Holten an. „Bei Bedarf recherchieren wir auch Festlegungen in Bebauungsplänen und rufen beim Bauordnungsamt an.“

Immobilien stellen für das regionale Kreditinstitut wirtschaftlich eine ziemliche Hausnummer dar. „Wir haben ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro an Baufinanzierungskrediten in der Bilanz“, rechnet der stellvertretende Wespa-Vorstandsvorsitzende Rolf Sünderbruch vor. Pro Jahr übernehme die Wespa rund 1800 Baufinanzierungen mit einem Kreditvolumen von 200 bis 220 Millionen Euro, darunter 1000 Hauskäufe und Neubauten sowie 800 Modernisierungen. „Jede zweite Immobile in der Region wird durch uns finanziert“, ergänzt Ann-Christin Harms, Leiterin Finanzierung.

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Gleichzeitig sei die Wespa der größte Immobilienmakler der Region. „Wir haben immer 80 bis 100 Immobilien im Bestand und kommen im Durchschnitt auf eine Beurkundung pro Tag“, erläutert Makler Benjamin von Döhren.

Wegen der Bedeutung der Immobilienfinanzierung habe das Geldinstitut neue Stellen geschaffen. Derzeit arbeiten 54 Mitarbeiter der Wespa im Immobilienbereich – 20 Finanzierungsberater ebenso wie Vermittler, Makler und Assistenten. „Wir führen 10000 Gespräche im Jahr, in der Regel drei pro Kunde“, sagt Harms.

Dabei verstehe sich die Wespa auch als Lotse durch den Dschungel an Fördermöglichkeiten. „Es gibt 50 verschiedene Förderungen: Da ist es schwierig, den Überblick zu bekommen“, erläutert Harms. Offensiv biete man Darlehen der bundeseigenen KfW-Förderbank an, die nur über herkömmliche Geldhäuser abgewickelt können. „Außerdem vermitteln wir auch Kredite von anderen Instituten, wenn wir nichts Vergleichbares im Portfolio haben“, betont Harms. Geld verdiene die Wespa mit derartigen Vermittlungen kaum.

Daneben hat das Geldinstitut in Technik investiert. Ein Online-Immobilien-Portal stellt Baugebiete dar. Ein Immo-Preisfinder ermöglicht eine kostenlose Werteinschätzung des eigenen Hauses. „Bis zum Kreditvertrag könnte man alles digital erledigen“, sagt Ulf von Kroge, Direktor Immobilien der Wespa. „Immobilienkauf und -finanzierung bleiben aber Bereiche, in denen Kunden den Kontakt zum Berater suchen“, berichtet er. Auch die Berater werden den Kunden individuell nach persönlichen Interessen vorgeschlagen.

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