IT-Experte Wulf Harder referiert im Landkreis Harburg zum Thema „PC-Sicherheit“.
Sein Debüt bei der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU (MIT) im Landkreis Harburg gab er bereits im Frühjahr 2015: Wulf Harder, international anerkannter IT-Sicherheits- und Verschlüsselungsfachmann, referierte zum Thema „PC-Sicherheit“. Jetzt konnte der MIT-Vorsitzende, Wilfried Uhlmann, den in Deutschland und Estland lebenden und arbeitenden Experten erneut für einen Vortrag gewinnen. Im Wildpark Nindorf ging es dieses Mal um die besondere Rolle des „Prozessors“ in einem Rechne – die „CPU“ (Central Processor Unit) ist das Kernelement eines jeden Rechners. CPUs sind allgegenwärtig. „In einem Fahrzeug der Oberklasse können das schnell bis zu 100 Prozessoren sein“, berichtete Harder.
Der Experte warnt jedoch: Die Entwicklungshoheit bei den Prozessoren liegt weiterhin in den USA. Länder wie China und Russland seien zwar dabei, sich aus dieser Versorgungsabhängigkeit zu befreien und eigene Prozessoren zu entwickeln, doch für Europa gelte: „Bislang Fehlanzeige.“ Das müsse sich ändern, lautete Harders Plädoyer: „Auch die Europäer brauchen eine eigenständige Prozessoren-Entwicklung. Das ist nach meinem Dafürhalten sogar noch wichtiger als der Aufbau eines eigenen, europäischen Satellitennavigations-Systems oder die Herstellung eines europäischen Flugzeugs.“ Grund für die Notwendigkeit einer eigenen Entwicklung: „Viele heutige Prozessoren eines bekannten Herstellers enthalten einen eigenständigen Rechner mit Betriebssystem, der Zugriff auf wichtige Komponenten des PCs hat.“ Jeder Prozessor lasse sich von außen ansteuern und damit gewissermaßen wie eine Haustür öffnen. Mit der Folge: Externe Kräfte haben Zugriff auf das „geheime“ Innere und könnten auch steuernd eingreifen, ohne dass es der eigentliche Nutzer mitbekomme, so Harder.