Hansestadt Stade verbessert Studien-Gesamtnote.
Gute Noten für die Stader Innenstadt: In einer vom Kölner Institut für Handelsforschung durchgeführten Befragung konnte die Hansestadt Stade das Ergebnis aus den Vorjahren nochmals verbessern.
Im September vergangenen Jahres fanden die Befragungen in 111 Städten statt und zeigen, dass die Menschen der Stader Innenstadt gute Noten geben: Das Gesamtergebnis konnte von 2,6 (2018) und 2,3 (2020) in den Vorjahren auf nun 2,2 nochmals verbessert werden. „Ein gutes Ergebnis, das zeigt, dass wir vieles richtig machen, uns stets verbessern und an uns arbeiten. Am besten lässt sich dies anhand des Ergebnisse im Einzelhandel ablesen“, so Sönke Hartlef, Bürgermeister der Hansestadt Stade. Mit der Ansiedlung von REWE im Geschäftshaus Am Pferdemarkt, aber auch vieler neuer inhabergeführter Fachgeschäfte und vielfältiger Gastronomieangebote wurden Wünsche aus der Sicht der Innenstadtbesucher aus den vergangenen Befragungen umgesetzt.
„Wir müssen weiterhin daran arbeiten, dass die Innenstadt lebendig bleibt, schließlich haben spätestens die Corona-Jahre gezeigt, dass der Online-Handel stark wächst und den Handel in der Innenstadt unter Druck setzt“, ergänzt Matthias Bunzel, Leiter der Wirtschaftsförderung der Hansestadt Stade. Das vom Rat der Stadt im Sommer 2020 beschlossene Einzelhandelskonzept empfiehlt dazu, Kunden gebündelt Informationen über das Angebot der Innenstadt online bereitzustellen. Diesem Vorschlag sind der Verein Stade Aktuell, die Stade Marketing und Tourismus GmbH sowie die Wirtschaftsförderungen von Landkreis und Hansestadt Stade gefolgt. „Wir haben im vergangenen Jahr für alle Einzelhändler im Landkreis Stade den lokalen Online-Marktplatz ‚eBay Deine Stadt Stade‘ realisiert, wo die Einzelhändler der Region die Möglichkeit haben, ihre Waren auch online anzubieten“, erklärt Wirtschaftsförderer Torsten Kramer, der die Studie begleitet hat.
Auch Citymanagerin Christine Plath zeigt sich erfreut über das Ergebnis der Studie: „Stade entwickelt sich insgesamt über die letzten Jahre positiv. Wichtig ist, die Lebendigkeit der Innenstadt weiter zu stärken. Es ist schön, dass die Befragten in der Pandemie und trotz steigender Inflation den lokalen Handel mehr unterstützt haben.“
Die Ergebnisse der Studie „Vitale Innenstädte 2022“ im Einzelnen:
Das Gesamtergebnis hat sich von 2,6 (2018) und 2,3 (2020) in den Vorjahren auf nun 2,2 nochmals verbessert. In 20 von 25 Bewertungskategorien – sie werden in den drei Oberkategorien „Gesamtattraktivität“, „Allgemeines Ambiente“ und „Einzelhandelsangebot“ zusammengefasst – erreicht die Hansestadt Stade den guten und sehr guten Bereich, in fünf Kategorien ist sie befriedigend. In keinem Punkt wird die Innenstadt schlechter als 3,4 bewertet. Dabei zählen „Lebensmittel“, „Dienstleistungsangebot“ und „Aufenthaltsqualität“ zu den als sehr gut bewerteten Punkten, während die „Parkmöglichkeiten (PKW)“ im befriedigenden Bereich landeten.
Mit Schulnoten bewertet die Studie in 25 Unterkategorien die drei Oberkategorien „Gesamtattraktivität“, „allgemeines Ambiente“ und „Einzelhandelsangebot“. Für Stade liegt die Bewertung in 20 Kategorien im guten bis sehr guten Bereich, in 5 Kategorie ist sie befriedigend. Stade wird in keinem Bereich schlechter als 3,4 bewertet.
Im direkten Vergleich der Städte mit 25.000 bis 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, sieht die Benotung folgendermaßen aus: Ambiente/Flair (1,9, Ø 2,3), Gebäude/Fassaden (1,7, Ø 2,3), Touristische Attraktivität/ Sehenswürdigkeiten (1,9, Ø 2,6), Gastronomieangebot (1,8, Ø 2,2), Fahrradfreundlichkeit (2,0, Ø 2,3), Fußgängerfreundlichkeit (1,6, Ø 1,9), Mobilität mit Bus & Bahn (2,4, Ø 2,6), Wege, Plätze, Sitz- und Verweilmöglichkeiten (2,0, Ø 2,4), Grünflächen/ Stadtbegrünung (2,3, Ø 2,6), Sauberkeit (2,0, Ø 2,3), Sicherheit (2,1, Ø 2,2), Lebendigkeit/ Vitalität (2,4, Ø 2,5), Familienfreundlichkeit (2,0, Ø 2,4), Erlebniswert (2,5, Ø 2,8), Freizeit- und Kulturangebot (2,4, Ø 2,6), Dienstleistungsangebot (1,7, Ø 2,1) sowie dem Einzelhandelsangebot insgesamt (2,0, Ø 2,5), Angebot von Bekleidung (2,2, Ø 2,6), Schuhen (2,1, Ø 2,6), Uhren/ Schmuck (2,1, Ø 2,5), Wohnen/ Einrichten/ Dekorieren (2,3, Ø 2,9), Büro/ Schreibwaren (2,1, Ø 2,5), Sport/ Spiel/ Hobby/ Basteln (2,3, Ø 2,7), Bücher (1,9, Ø 2,3), Körperpflege (1,8, Ø 2,0), Lebensmittel (1,6, Ø 2,4), Unterhaltungselektronik/ Computer/ Foto/ Telekommunikation (2,7, Ø 2,9). In diesen Kategorien steht Stade besser da als vergleichbar große Städte. Etwas zurück liegt die Hansestadt Stade dagegen in den Bereichen Autofreundlichkeit (3,3, Ø 2,7) und Parkmöglichkeiten (3,4, Ø 2,7).
Neben der Bewertung der Innenstadt enthält die Studie auch Informationen zu Besucherstruktur und Kundenverhalten. So ist der Anteil der männlichen (43%) und weiblichen Besucher (57 %) der Stader Innenstadt relativ ausgeglichen. Das Durchschnittsalter der Besucher beträgt 43 Jahre und 62% der Befragten kommen aus Stade. Weiterhin ist der PKW das beliebteste Fortbewegungsmittel der Besucher*innen jeden Alters (55%), öffentliche Verkehrsmittel liegen mit 11% weit dahinter. Knapp 14% nutzen das Fahrrad und 20% gehen zu Fuß.
Rund 45% der Befragten fahren wöchentlich, weitere 14% täglich und 21% monatlich für mehr als zwei Stunden in die Stadt, um ihre Einkäufe in 3-5 Geschäften zu erledigen. Zwei Drittel der Besucher kommen bei der Befragung aus Stade. Trotz des wachsenden Angebots, online einkaufen zu können, hat sich das Kaufverhalten von 36% der Befragten nicht verändert oder hat keinen Einfluss auf die Häufigkeit der Besuche in der Innenstadt. 46% geben an, durch den Online-Handel die Innenstadt weniger häufig zu besuchen. 18 % der Befragten kaufen überhaupt nicht online ein.
Bei der Frage, welche Angebote in die Innenstadt gehören beziehungsweise ausgebaut werden sollten, nannten die Befragten insbesondere Geschäfte der täglichen Versorgung (66%), Gastronomie (68%), Außengastronomie (72%), Kunst- und Kulturangebote (76%), Orte zum Verweilen und Freunde treffen (67%) und Bildungsangebote (69%).
Die Frage, ob verstärkt online bei lokalen Händlern eingekauft würde, verneinten 82% der Befragten. Seit der Pandemie geben 55% generell weniger Geld für Waren, Gastronomie und Dienstleistungen aus. Die Innenstadt wird seit Corona von 27% der Befragten seltener besucht. 43% gaben an, die lokalen Händler seit Ausbruch der Pandemie mehr zu unterstützen.
Auch beim 2020 neu eingeführten sogenannten Net Promoter Score, also die Wahrscheinlichkeit, dass Befragte die Stadt als Ausflugs- und Einkaufsziel weiterempfehlen, liegt Stade weiterhin gut. Knapp 80% würden Stade eher empfehlen. Im Ortsgrößendurchschnitt liegt dieser Wert bei 65%. Das heißt, dass die Befragten Stade öfter weiterempfehlen würden, als im Durchschnitt vergleichbarer Städte.
Zur Studie:
Die Studie „Vitale Innenstädte 2022“ wurde vom Institut für Handelsforschung (IFH) an der Universität Köln im Herbst 2022 bereits zum fünften Mal durchgeführt. Ziel der Untersuchung ist die Schaffung einer aussagekräftigen Datenbasis, die das Einkaufsverhalten in deutschen Innenstädten abbildet. In 111 deutschen Städten aller Größen wurden zeitgleich Innenstadtbesucher zu ihren Einkaufsgewohnheiten und der Attraktivität der Innenstadt befragt. Die Datenerhebung erfolgte an zwei ausgewählten Tagen im September 2022 anhand eines einheitlichen Fragebogens. Insgesamt wurden rund 69.000 Menschen befragt. Damit ist die Untersuchung die größte bundesweite Passantenbefragung. Über die bundesweiten Ergebnisse informiert das IFH Köln.
Die Hansestadt Stade nahm zum vierten Mal an der Befragung teil und war eine von 32 Städten aus der Kategorie 25.000 bis 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner. In Stade wurden insgesamt 434 Passanten befragt.