Auf die Atmosphäre kommt es an: Alte Schiffe sollen Flair in den Binnenhafen bringen.
Der Harburger Binnenhafen, ebenso bekannt unter „Channel Hamburg“, gilt mit seiner Mischung aus Tradition und Moderne als das Hamburger Paradebeispiel für die Entwicklung einer ehemaligen Industriebrache zum Vorzeigestadtteil. Was die Hamburger Hafencity kaum zu bieten hat – alte Bauwerke und damit urbane Atmosphäre -, findet sich in Harburg an jeder Stelle. Jetzt kommt ein weiterer Baustein hinzu: Das Bezirksamt hat mit dem Verein „Museumshafen Harburg e.V.“ zum 1. Juni 2016 einen öffentlich-rechtlichen Vertrag ausgehandelt, der es ermöglicht, den bereits seit 2015 vorhandenen Traditionsschiffhafen am Lotsekanal eine zunächst auf zehn Jahre angelegte Perspektive zu bieten. Inmitten des Wohn- und Wirtschaftsquartiers bekommen die alten Schiffe nun einen festen Platz.
Bereits im Oktober 2013 hatte sich der Verein um den Betrieb des Traditionsschiffhafens beworben. Durch die Ansiedlung des für Flüchtlinge bestimmten Wohnschiffes „Transit“ im Harburger Hafen war zunächst einer der Kernbereiche des neuen Museumshafens belegt. Bisher stehen insgesamt 2740 Quadratmeter Wasserfläche, beziehungsweise 230 Meter Kaimauerlänge zur Verfügung: 155 Meter am Lotsekai und 75 Meter am Kanalplatz. Der Bereich zwischen den Brücken am Lotsekai ist für Traditionsschiffe vorgesehen, der Bereich am Kanalplatz für freies Liegen von Gastschiffen (bis zu 96 Stunden). Grundlage der Nutzung der Wasserflächen ist das bezirkliche Liegeplatzkonzept vom Oktober 2012. Langfristig soll der Verein weitere Wasserflächen in seine Verwaltung bekommen, wenn diese frei werden. Ein weiterer Teil wird bereits Anfang 2017 zur Verfügung stehen, sobald die Bauarbeiten am südöstlichen Ende des Lotsekais abgeschlossen sind und einige Schiffe wieder ihre alten Liegeplätze östlich der neuen Drehbrücke einnehmen können. Das Bezirksamt Harburg sorgt für Frischwasser- und Stromanschlüsse am Lotsekai.