Handwerkskammer zeigt Entlastungspotenzial durch Senkung der Stromsteuer auf.
In einem gemeinsamen Positionspapier haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Niedersächsischen Wirtschaftsfrühstücks“ der Landesregierung, darunter auch die Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN), schnelle Entlastungen bei den Energiepreisen eingefordert. Die darin enthaltene Forderung nach einer Reduzierung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß unterstreicht die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade jetzt durch eigene Berechnungen der möglichen steuerlichen Entlastungswirkungen im Handwerk. „Auf den ersten Blick scheinen 2,05 Cent Stromsteuer auf die Kilowattstunde Strom nicht viel auszumachen. Unsere Berechnungen zeigen jedoch, dass sich die Belastung allein durch die Stromsteuer für energieintensive Handwerksbetriebe schnell zu mehreren Tausend Euro im Jahr summieren kann“, erklärt Kammerpräsident Detlef Bade. Diese Zusatzbelastungen müssten auf ein Minimum reduziert werden. „Unsere Handwerksbetriebe zahlen heute 40-mal mehr Stromsteuer als die EU vorgibt“. Schließlich läge der europäische Mindestsatz bei der Stromsteuer für Unternehmen lediglich bei 0,05 Cent je Kilowattstunde.
Wie die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade aufzeigt, könnte eine mittlere Bäckerei mit 53 Beschäftigten und einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 200.000 Kilowattstunden durch die Absenkung der Stromsteuer um bis zu 4.265 Euro entlastet werden. Auch eine Fleischerei mit ähnlich hohem Stromverbrauch müsste künftig statt annähernd bis zu 4.500 Euro nur noch rund 100 Euro Stromsteuer im Jahr zahlen. Eine ähnlich hohe Entlastung ergäbe sich bei einem stromintensiven Metallbaubetrieb. Aber auch für kleinere und nicht so stromintensive Handwerksbetriebe würde die Stromsteuer bei einer Besteuerung nach dem europäischen Mindestsatz spürbar sinken.