Thema: „Bauen ist auch Daseinsvorsorge“
Mehr als 100 Gäste folgten der Einladung der Süderelbe AG sowie der Hochschule 21 in Buxtehude zur ersten Bauwirtschaftstagung. Themen wie Digitalisierung, Fachkräftemangel und bezahlbare Wohnraum fanden großes Interesse.
In welcher Verantwortung sich die niedersächsische Landesregierung sieht, erläuterte Olaf Lies, Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz in Niedersachsen im Rahmen eines Impulsvortrags.
„Bauen ist auch Daseinsvorsorge. Der Staat muss sich um bezahlbaren Wohnraum kümmern und dabei Barrierefreiheit, Klimaschutz, Mobilität und städtebauliche Ansätze mitdenken“,
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so Lies. Der Minister betonte, dass die Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der zukünftigen Aufgaben spielt.
Ohne BIM geht es nicht
In einer folgenden Diskussionsrunde waren sich die Teilnehmer der Industrie sowie die Hochschulprofessoren Ingo Hadrych und Uwe Pfeiffer einig: BIM steht in den verschiedenen Leistungsphasen für einen effizienteren Ablauf und deutliche Kostenersparnis. BIM erfordere jedoch vor allem qualifizierte Mitarbeiter in der Anwendung, so die Experten.
„Und ohne wird es nicht mehr gehen, denn der Bauherr wird künftig auch danach aussuchen, wer mit BIM arbeitet“,
so Architekt Christoph Frenzel. Die hochschule 21 hat das Building Information Modeling bereits im Rahmen von Modulen in die Lehre integriert und bereitet die Studierenden entsprechend vor.
Was die Generation Z sich wünscht
Überraschende Ergebnisse im Hinblick auf die Generation Z brachte Prof. Dr. Marion Peyinghaus auf den Punkt. Sie hat in einer Studie untersucht, wie einerseits die so genannte Generation Z ihr Arbeitsleben gestalten möchte und was andererseits Unternehmen denken, was sich die jungen Kollegen wünschen.
„Da gibt es oft Missverständnisse. Gefragt sind klare und verlässliche Strukturen, persönliche Kommunikation am Arbeitsplatz sowie Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Weniger wichtig als angenommen sind zum Beispiel Work-Life-Balance, Homeoffice oder Co-Working“,
berichtete die Professorin. Die jungen Leute seien sehr leistungswillig und eher konventionell in ihren Vorstellungen:
„Viele legen Wert auf ein gutes Gehalt, einen Dienstwagen und eine digitale Auszeit.“
Wohnen und Gewerbe nur gemeinsam
Wie Job und Wohnen sich miteinander vereinbaren lassen, stellten Norbert Behrens, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Nord GmbH und Hardy Krug, Noerpel Logistik GmbH am Beispiel des Gewerbeparks Elsdorf vor. Die Niederlassungen der Unternehmen Noerpel und Ikea am dortigen Standort haben 300 neue Arbeitsplätze geschaffen.
„Aber wie so oft bei der Planung eines Gewerbeparks hat man nicht daran gedacht, dass die Menschen, die dort arbeiten, auch irgendwo wohnen müssen“,
so der Architekt Norbert Behrens. In der Gemeinde Elsdorf entstünden daher jetzt rund 70 neue Wohnungen.
„So können wir unserer Belegschaft bezahlbaren Wohnraum in der Nähe des Arbeitsplatzes anbieten“,
so Hardy Krug. Das Fazit der Organisatoren:
„Die Themen der Bau- und Immobilienbranche sind vielfältig. Solche Netzwerktreffen sind wichtiger denn je, damit ein persönlicher Austausch stattfinden kann. Denn im Dialog und in Diskussionen, wie wir sie heute geführt haben, entstehen Lösungen“,
so Dr. Olaf Krüger, Vorstand der Süderelbe AG und Prof. Steffen Warmbold, Präsident der hochschule 21.