Software-Lösungen nach Maß

Foto: Bohn: Programmieren gehört zum Tagesgeschäft: Holger von Nethen, Leiter der Init-Geschäftsstelle Bremerhaven (rechts), mit Sascha Glaß. || Foto: Bohn

Bremerhavener Firma Init ist seit 25 Jahren am Markt.

Er ist seit 15 Jahren dabei, die Firma gibt es aber schon zehn Jahre länger. Am 1. Januar 1997 ging das Unternehmen an den Start. Firmengründer Peter Cepok und Thomas Winkelsdorf waren seit Ende der 1990er als externe Software-Entwickler bei einem großen Autohersteller beschäftigt – im Bereich Leasing und Finanzierung. Dann beschlossen sie, sich selbstständig zu machen, ihre Dienste aber auch weiterhin dem Autohersteller anzubieten. Mit Iris Cepok und Holger von Nethen wuchs das Startteam auf vier Personen. „Alles Systemanalytiker. Heute ist die Berufsbezeichnung Informatiker“, erzählt Glaß.

Wirtschaftliches Verständnis nötig

Schnittstellen spielten bei Init immer schon eine große Rolle – nicht nur im technischen Bereich, um Daten sicher und fehlerfrei von einem System in ein anderes zu transferieren, sondern eben auch als Verbindung zwischen IT und Fachabteilung. „Ohne wirtschaftliches Verständnis geht nichts“, betont Glaß. Auch wenn das Unternehmen mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern zusammenarbeitet.

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Die junge Firma wuchs schnell, schon nach fünf Jahren gab es die ersten internationalen Projekte. „Der SAP-Bereich war immer schon eine unserer Säulen. Wir sind zertifizierter SAP-Partner“, sagt Glaß. So gehöre beispielsweise die Software-Migration bei einem Versionswechsel genauso dazu wie das Programmieren von Schnittstellen zu anderer Software.

Mittlerweile hat Init Aufträge aus allen Branchen. „Wir bieten unseren Kunden Lösungen und Entwicklungen“, betont Glaß. So gebe es bereits fertige Produkte, die angepasst werden könnten, und da, wo es nötig sei, werde neu programmiert. Init arbeitet beispielsweise gerade an einem Projekt des Statistischen Bundesamtes zur Einführung eines digitalen Totenscheins – mit einem System aus mobiler Anwendung, Cloud-Server und Schnittstellen zu den Behördensystemen.

Mobile Lösungen – also Lösungen, die auf allen mobilen Geräten wie Smartphone, Tablet und Laptop funktionieren – sind eine weitere Säule von Init. „Die besondere Herausforderung ist, dass diese Anwendungen auch offline funktionieren müssen, beispielsweise im tiefsten Wald, und später ihre Daten in die Cloud senden“, sagt Glaß.

Programmiert wird in verschiedenen Sprachen: von der SAP-Programmiersprache Abap über Internetsprachen wie Java und Python bis hin zur Apple-Programmierung mit Swift. Auch in Visual Basic, der Anwendungssprache von Microsoft, können die Init-Programmierer Lösungen erstellen.

Ein neuer großer Zukunftsbereich ist seit 2019 das Thema Künstliche Intelligenz. „Hier geht es um maschinelles Lernen und auch um vorausschauende Analysen“, erläutert Glaß. Die KI muss dabei große Datenmengen (Big Data) verarbeiten. Anwendungen sind zum Beispiel Überwachung von Leitungswassersystemen. Für diese Bereiche werden Mathematiker eingesetzt, Data Scientists.

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Für die Fachkräftegewinnung – Frauen und Männer – setzt Init auf gute Beziehungen zu den Hochschulen und den Kontakt über soziale Netzwerke. „Doch es ist schwierig, Fachkräfte zu finden“, sagt Glaß. Deswegen ist Mitarbeiterbindung bei Init ein wichtiges Thema. Teambildung spielt dabei eine große Rolle. „Und die Mitarbeiter sollen sich auch wohl bei uns fühlen“, sagt Glaß. Bislang funktioniert das gut: „Wir haben kaum Fluktuation“, sagt Glaß stolz. „Und für neue Teammitglieder sind wir immer offen.“