Masterplan Industrie wird um die Handlungsfelder 3D-Druck und Industrie 4.0 ergänzt.
Mit der Digitalisierung der Wirtschaft – in der Industrie als „Industrie 4.0“ bezeichnet – sind große Chancen und Herausforderungen für Beschäftigte und Hamburger Unternehmen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, verbunden. Der Industriestandort Hamburg rüstet sich für die Herausforderung. Die Spezialisierung auf wissensintensive Industrien und Dienstleistungen, deren hoher Verflechtungsgrad und das gute Qualifikationsniveau am Standort bieten gute Grundlagen, um die Anforderungen der industriellen Zukunft zu meistern. Neue Potenziale für den Standort Hamburg bietet ebenfalls die Querschnittstechnologie „3D-Druck“, die in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung vollzogen hat. Die Chancen des „3D-Druck“ werden am Standort Hamburg insbesondere in der Luft- und Raumfahrtindustrie genutzt und aktiv gefördert. Dies geschieht in der anwendungsbezogenen Forschung (Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL)) ebenso wie in der industriellen Fertigung (z.B. Airbus). Stärken liegen hier insbesondere auf dem Gebiet des 3D-Metalldrucks. Die Luftfahrtforschung nimmt hier eine wichtige Vorreiterrolle für andere Branchen ein. Das vorhandene wissenschaftliche Know-How vor Ort, zum Beispiel durch das Laserzentrum Nord, spielt hierbei eine wichtige Rolle. Das Know-How bezüglich anderer Druckmaterialien, insbesondere von Kunststoffen, muss am Standort Hamburg aufgebaut und weiter gestärkt werden. Aufgrund der hohen Relevanz der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft haben es sich die Partner des Masterplan Industrie zum Ziel gesetzt, den Unternehmen und den Beschäftigten möglichst gute Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung von „Industrie 4.0“ und „3D-Druck“ am Standort Hamburg zu bieten und auf diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit der Hamburger Industrie nachhaltig zu sichern und auszubauen. Vor diesem Hintergrund vereinbaren die Partner, dem Masterplan Industrie die zwei neuen Handlungsfelder „Industrie 4.0“ und „3D-Druck“ hinzuzufügen.
Senator Frank Horch sagte heute bei der Vorstellung der Ergänzung:
„Die Weichen für die Zukunft der Industrie werden global gestellt. Wir müssen uns als Standort an die Spitze der Bewegung setzen, wollen wir künftig im Konzert der wichtigen Industrienationen eine wesentlich Rolle spielen. Und damit ist nicht gemeint, analoge Prozesse auf digital umzustellen. Wir müssen grundlegender denken, Industrie und Mittelstand werden ihre Geschäftsmodelle, ihr Verständnis von Technologie, Arbeitsprozesse, Entwicklungsverfahren und Wertschöpfungsketten tiefgreifend verändern müssen.“
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Michael Westhagemann, Vorstandsvorsitzender des Industrieverband Hamburg, sagt zur Ergänzung des Masterplan Industrie um zwei neue digitale Handlungsfelder:
„Der Masterplan Industrie mit seinen wesentlichen Handlungsfeldern, gerade im Bereich der Innovation, hat sich aus heutiger Sicht sehr bewährt. Jedoch wollen wir zwei Handlungsfelder in der digitalen Transformation, `Industrie 4.0´ und `3D-Druck´, stärker in den Fokus nehmen. Denn gerade für den Industriestandort Hamburg sind diese digitalen Handlungsfelder von besonderer Bedeutung!“
Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord:
„Hamburg hat einen großen Teil des heutigen Wohlstandes den Beschäftigten in der Industrie zu verdanken. Mit dem Masterplan sichern wir eine nachhaltige Industriepolitik, um die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der industriellen Branchen zu stärken und Beschäftigung zu sichern. Gerade vor dem Hintergrund der mit der Digitalisierung bevorstehenden Herausforderungen ist es wichtig, an einem Strang zu ziehen und auch die Beschäftigten in diesem Prozess chancenorientiert zu stärken.“
Tobias Bergmann, Präses der Handelskammer Hamburg:
„Die Digitalisierung bietet große Chancen, ist aber insbesondere für den industriellen Mittelstand auch eine Riesen-Herausforderung. Mit dem „Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Hamburg“ unterstützt seit Ende letzten Jahres ein Konsortium unter Leitung unserer Handelskammer die Betriebe auf ihrem Weg in die digitale Zukunft. Ich freue mich sehr, dass wir mit unseren Partnern dieses Thema nun auch mit den neuen Handlungsfeldern im Masterplan Industrie verankern.“
Zur Information:
Den Masterplan Industrie gibt es seit 2007. Zur Sicherung und künftigen Entwicklung des Industriestandorts Hamburg haben damals die Handelskammer, der IVH und der Senat sieben zentrale Handlungsfelder und Strategien formuliert. Seit 2014 ist mit dem DGB Nord auch die Arbeitnehmerseite vertreten. Durch Fortschreibungen oder – wie in diesem Fall – Ergänzungen werden neue Entwicklungen berücksichtigt.