Bewerbung um Testregion für den neuen Mobilfunkstandard 5G
Die Autobahn A27 zwischen Bremen und Cuxhaven wird möglicherweise Testregion für den neuen Mobilfunkstandard 5G. Die Landkreise Cuxhaven und Osterholz haben sich für ein entsprechendes Modellprojekt des Bundes beworben. Nach Angaben des aus Cuxhaven stammenden Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, hat der Antrag Aussicht auf Erfolg. Der schnelle Kommunikationsstandard 5G gilt als technologische Voraussetzung für autonomes Fahren. Alle anderen Funkstandards sind zu langsam für die Echtzeit-Kommunikation zwischen Fahrzeugen.
Ob und wann die 5G-Technologie praxisreif eingeführt werden kann, ist derzeit aber noch ebenso unklar wie der tatsächliche praktische Einsatz. Die Hamburger Hafen- und Logistik AG HHLA gehört zu den ersten Unternehmen im Norden, die 5G in einem praktischen Versuch einsetzt. Auf dem Fernsehturm an der Messe Hamburg wurde eine Sendeanlage installiert, die 5G bis weit in das Hafengebiet trägt. Dort soll der neue Kommunikationsstandard unter anderem zur Steuerung einer Ampelanlage in Finkenwerder sowie zur Nutzung von Virtual Reality Brillen bei der Gebäudeinspektion eingesetzt werden.
Der Versuch in Hamburg erfolgt gemeinsam mit der Deutschen Telekom und dem Hardware-Hersteller Nokia. Kritiker werden der Telekom und anderen Netzbetreibern vor, für die neue Technologie de Ausbau der bestehenden Infrastruktur zu vernachlässigen. Im Hamburger Umland existieren noch zahlreiche Funklöcher. Im Kreis Cuxhaven sollen nun wenigstens die Lücken im Glasfaser-Netz soweit geschlossen werden, dass alle Schulen, Krankenhäuser und Gewerbegebiete mit einem schnellen Internet versorgt werden können. Wann der Ausbau erfolgt, ist aber noch unklar. Die Entscheidung über das 5G-Modellvorhaben an der A27 soll Ende des Jahres erfolgen.