Cuxhavener Happy Cheeze GmbH vs. Wettbewerbszentrale e.V.
Darf eine rein vegane Variante zu klassischen Käse-Produkten als „Käse-Alternative“ bezeichnen? Darüber streiten die Cuxhavener Happy Cheeze GmbH und die Wettbewerbszentrale e.V. in mittlerweile zweiter Instanz vor Gericht. Nach dem die selbst ernannten Wettbewerbshüter in erster Instanz unterlegen waren, haben sie nun Berufung vor dem Oberlandesgericht Celle eingelegt. Seit Mai 2018 streiten die Happy Cheeze GmbH und die Wettbewerbszentrale e.V. um die Lebensmittelkennzeichnung ‚Käse-Alternative‘ als Beschreibung der pflanzlichen ‚Happy Cashew‘ Bio-Produkte.
Happy Cheeze stellt vegane Produkte auf Cashewbasis her, die Milch-Käsesorten geschmacklich und optisch ähneln. Die aufwendig, in traditionellen Milch-Käse-Herstellungsverfahren produzierten Cashew-Käsealternativen enthalten jedoch ausschließlich pflanzliche Zutaten. Dies prangert die Wettbewerbszentrale an, und verweist dabei auf ein Urteil des EuGHs, laut dem der Begriff „Käse“ nur Produkten tierischer Herkunft vorbehalten – und auch dann für pflanzliche Produkte untersagt ist, wenn aufklärende Zusätze auf die pflanzliche Beschaffenheit des Produktes verwendet werden.
Dieser Klage war außergerichtlich bereits ein Rechtsstreit vorausgegangen, aufgrund dessen die Happy Cheeze GmbH ihre Produkte von „Happy Cheeze“ in „Happy Cashew“ umbenannt hat.
Eine Verbraucher-Irreführung durch die Kennzeichnung ‚Käse-Alternative‘, mit Zusatzbeschreibung der pflanzlichen Inhaltsstoffe, kann die Happy Cheeze GmbH nicht erkennen. Trotz der steigenden Kosten, die durch den Rechtsstreit entstehen, möchte Happy Cheeze deshalb weiterhin für eine klare, verständliche Lebensmittelkennzeichnung kämpfen.
Die Happy Cheeze GmbH wurde 2012 von dem Mediziner Dr. Mudar Mannah in Cuxhaven gegründet. Das Start-up will durch innovative pflanzliche Produkte das Prinzip der pflanzlichen Ernährung nicht nur Veganern näher zu bringen. Durch neuartige Produktionsprozesse und Produktkreationen auf Basis von fermentierten Bio-Cashewkernen, hat sich das Unternehmen von Anfang an auf vegane Käsealternativen konzentriert. Im Jahr 2018 kamen dann weitere Milch-Alternativen (Buddha-Drinks und Cashewgurts) auf Cashew-Basis dazu.