Dörries Yachts will eigene Schiffbauhallen errichten
Von Klaus Mündelein
Bei gut 20 Millionen Euro beginnt die Preistabelle. Nach oben gibt es keine Grenzen. Der Bau von Yachten ist Maßarbeit, und der Kunde bestimmt, was er sich alles an Bord leisten will. Dörries Yachts arbeitet erfolgreich in dem Segment. Und zwar so erfolgreich, dass das Unternehmen im Fischereihafen eigene Schiffbauhallen errichten will. Das Land liefert dazu die passende Kaje für das Grundstück.
Im Oktober vergangenen Jahres hatte der Hafenausschuss der Bürgerschaft für die Kaje 6,3 Millionen Euro bewilligt. Die Hafengesellschaft Bremenports sucht gerade mit einer Ausschreibung eine Baufirma, die die Spundwände auf eine Länge von 183 Metern in den Schlick rammt. Im Frühjahr rechnet Bremenports-Sprecher Holger Bruns mit der Auftragsvergabe. „Die Bauzeit wird dann ein Jahr betragen“, sagt Bruns.
„Kaje 82“ heißt die Böschung, die nun befestigt wird, damit künftig dort die Yachten zu Wasser gelassen werden können. „Die Kaje ist der Dreh- und Angelpunkt“, sagt Henning Dörries. Ohne sie könnten sie wenig anfangen mit dem Gelände. Im Hafen sprechen sie von der „verlängerten Heise-Kaje“. Nebenan auf dem Grundstück hat das Schiff- und Stahlbau-Unternehmen Heise seine Hallen, in denen Dörries derzeit eine Yacht umbaut. Ein anderes Projekt realisiert Dörries gerade auf der Bredo-Werft. Bislang hat das Unternehmen sich Hallenkapazitäten für seine Bauprojekte angemietet. Jetzt sollen alle Aktivitäten in eigenen Hallen konzentriert werden, nennt Dörries den Grund für die aktuelle Investition.
16,5 Millionen Euro sollen verbaut werden. Das Unternehmen investiert schrittweise. Es geht um zwei Hallen, die nacheinander hochgezogen werden sollen. Eine soll 83 Meter lang sein, die andere 66 Meter. Dazwischen ist ein Bürotrakt geplant. Ziel ist es, auch die Vertriebsabteilung und die Buchhaltung, die sich derzeit in Bremen befinden, nach Bremerhaven zu holen.
Dörries hat nach eigenen Angaben rund 30 feste Mitarbeiter. Sie leiten die Projekte und kümmern sich um die Bauaufsicht bei Neubauten und Umbauten. Viele Zulieferer sind dabei beteiligt, Dörries kauft Leistungen hinzu. Yachtbau hat viel mit Handarbeit und Maßarbeit zu tun. Bis zu 250 Mitarbeiter waren im Einsatz, als die über 100 Meter lange Mega-Yacht „Ulysses“ von Dörries ausgestattet wurde. Das Kernsegment, dass das Unternehmen seit 2014 bedient, sind bis zu 60 Meter lange Yachten. In Deutschland sei das eine Marktlücke.
Die Erbpachtverträge für das Grundstück sind laut Dörries noch nicht unterschrieben. Die Verhandlungen mit der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) laufen noch. Dabei geht es auch um Altlasten auf dem Grundstück. „Wir haben wirklich positive Gespräche mit der FBG und mit den Ämtern“, sagt Dörries. „Wir haben keine Steine in den Weg gelegt bekommen.“