Grund: Neuordnung des Handels
In der Bremerhavener Innenstadt und dem Einkaufszentrum Columbus Center stehen derzeit rund 20 Läden leer. Diese Zahl wurde jetzt im Zusammenhang mit den Plänen bekannt, die Shopping-Mall „Mediterraneo“ in den „Havenwelten“ zu einem Outlet-Center umzugestalten. Die Projektentwickler möchten für dieses Vorhaben Platz schaffen und einige Stamm-Mieter in die City umsiedeln. Doch das Management des Columbus-Center und die Werbegemeinschaft der Innenstadt winken ab: Die leerstehenden Flächen sind zumeist schon für eine Neuordnung des Handels in der „Oberen Bürger“ und in der Fußgängerzone reserviert.
Im Zuge der neuen Pläne für das Mediterraneo wollen laut Nordsee-Zeitung mittlerweile fünf Geschäfte in den nächsten Monaten das Einkausfszentrum in den Havenwelten verlassen. Die meisten von ihnen kündigten an, bei der Gelegenheit auch der Seestadt den Rücken zukehren zu wollen. Fünf weitere Unternehmen, in erster Linie Filialen größerer Ketten, können sich demnach eine Zukunft als Outlet innerhalb des Mediterraneo vorstellen. Die Auswirkungen eines Outlets auf den örtlichen Einzelhandel sind bundesweit umstritten. Kritiker befürchten Probleme für den regionalen Fachhandel; Befürworter sehen in Outlets die einzige überlebensfähige stationäre Alternative zum Online-Handel.
Derzeit stehen acht Geschäfte in dem Einkaufszentrum leer, das ursprünglich als Frequenzbringer für die Havenwelten konzipiert war. Der Betreiber hatte während der Planungen für die Tourismus-Meile angekündigt, das Zentrum in Bremerhaven werde das Muster für ähnliche Einrichtungen in einer Reihe deutscher Großstädte. Zu dem damals avisierten Besatz des Mediterraneo mit hochkarätigen Markenhersteller ist es aber ebenso nicht gekommen wie zum Bau weiterer Zentren nach dem Bremerhavener Vorbild.