Prof. Dr. Henning Vöpel zu Gast in der IHKLW-Vollversammlung in Lüneburg.
„Für die nächste
Bundesregierung gilt: Raus aus dem Krisenmodus, zurück zu guter
Wirtschaftspolitik“, dies forderte Professor Dr. Henning Vöpel in der gestrigen
Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW).
Pandemiebedingt tagte das oberste Gremium der IHKLW gestern erstmalig nach
eineinhalb Jahren wieder in Präsenz.
Vöpel, der zum ersten Oktober Direktor des Centrums
für Europäische Politik (cep) wird, ging in seiner Rede auf vier zentrale
Felder für die nächste politische Legislatur ein: Digitalisierung,
Klimapolitik, Steuer- und Finanzpolitik sowie Bildung und Wissenschaft. „Es
muss darum gehen, Marktwirtschaft und Unternehmertum zu stärken, denn Politik
kann einen gravierenden Unterschied machen.“
IHKLW-Präsident Andreas Kirschenmann warnte davor,
nach der Wahl Investitionen und Wachstum durch eine falsche Wirtschafts- und
Finanzpolitik abzuwürgen. „Die Spirale nach unten ist schnell ausgelöst, lässt
sich aber nur schwer wieder drehen, wie wir in der Geschichte unseres Landes
bereits erfahren haben“, unterstrich Kirschenmann.
Die Unternehmerschaft wolle Beiträge für die gute
Zukunft Deutschlands leisten, dafür brauche die Wirtschaft aber auch
Rahmenbedingungen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. „Wir
fordern deshalb ein Belastungsmoratorium für den deutschen Mittelstand: keine
weiteren Steuerbelastungen, keine weiteren Bürokratielasten und vor allem
technologisch und wirtschaftlich realistische Anforderungen beim Klimaschutz“,
erklärte Kirschenmann. „Auch heute schon tragen wir durch unsere
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einen Großteil der Finanzierung unseres
Landes.“
Er freue sich darauf, gemeinsam in dieser wichtigen
Zeit die richtigen Ideen und Impulse zu entwickeln und deren Umsetzung auch ins
Ziel zu bringen, sagte Kirschenmann, und erntete dafür unter den 55 anwesenden
Vollversammlungsmitgliedern starken Applaus.