Zuwächse in allen Hauptbranchen.
Die regionale Wirtschaft setzt ihre gute Entwicklung fort und startet mit Rückenwind ins neue Jahr. In der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg bewerten mehr als 90 Prozent der Betriebe die derzeitige Geschäftslage als gut. Auch die zuletzt verhaltenen Erwartungen haben sich stark verbessert. Der Konjunkturklimaindex, der sich aus den Bewertungen von rund 300 Unternehmen zur Geschäftslage und den Erwartungen für die kommenden zwölf Monate zusammensetzt, stieg überraschend stark von 114 auf 123 Punkte – dem besten Stimmungswert seit fast drei Jahren. Alle Hauptbranchen konnten Zuwächse bei den Stimmungswerten verzeichnen. Insbesondere aus dem Auslandsgeschäft werden kräftige Steigerungen gemeldet. Die gute Stimmung wirkt sich auch positiv auf die Investitionsplanungen aus: Insgesamt wollen 33 Prozent der Unternehmen wieder stärker investieren, in der Industrie sogar 39 Prozent.
„Seit vielen Monaten drückten verschiedene Themen – angefangen von den Russland-Sanktionen über die VW-Krise bis hin zu Brexit und der US-Wahl – auf die konjunkturelle Stimmung. Anfang 2017 stehen die Einschätzungen der Unternehmen aber weniger unter diesem Einfluss, so dass der Blick auf die seit langem sehr gute Wirtschaftslage nicht mehr eingetrübt ist.“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. Auch die Niedrigzinsphase mit ihren positiven Auswirkungen auf die Bauwirtschaft sowie die gute Arbeitsmarktlage mit steigenden Löhnen bei niedriger Inflation und geringer Sparquote machen sich in der Beurteilung bemerkbar. Der Anteil der Unternehmen mit negativer Erwartungshaltung hat sich von 18 auf neun Prozent halbiert. Allerdings sind noch nicht alle Unsicherheiten ausgestanden. Für die Exportindustrie bleiben zum Beispiel der Ausgang der französischen Wahlen, die ausstehenden Brexit-Verhandlungen und die noch nicht im Detail absehbare US-Handelspolitik abzuwarten.
„Unsere regionale Wirtschaft steht aber dennoch auf einem sehr soliden Fundament und hat bewiesen, dass sie krisenfest ist“,
sagt Michael Zeinert. Der Indexwert der Industrie stieg von 113 auf 124 Punkte. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen im verarbeitenden Gewerbe fallen im Vergleich zum Jahresende 2016 deutlich verbessert aus. Jedes zweite Industrieunternehmen meldet gestiegene Auftragseingänge – insbesondere aus dem Exportgeschäft. Nur acht Prozent der Unternehmen geben einen zu geringen Auftragsbestand an. Auch in den anderen Hauptbranchen stieg der Konjunkturklimaindex: im Einzelhandel von 117 auf 119, im Großhandel von 121 auf 128, im Dienstleistungsgewerbe von 114 auf 124 sowie im Baugewerbe von 127 auf 136 Punkte.