IHK-Blitzumfrage: „Ein Schrei nach mehr Hilfen“

Foto: IHK Lüneburg-Wolfsburg„Ein Schrei nach mehr Hilfen“ , sagt IHK Präsident Andreas Kirschenmann zu den erwarteten Umsatzrückgängen in der regionalen Wirtschaft || Foto: IHK Lüneburg-Wolfsburg

Unternehmen fürchten starken Umsatzrückgang – und Personalabbau.

Die regionale Wirtschaft ist trotz erster Lockerungen stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen: Fast 23 Prozent der befragten Unternehmen erwarten einen Umsatzrückgang um mehr als 25 Prozent, ein Drittel davon sogar einen Rückgang um mehr als 50 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW), an der sich 1100 Unternehmen beteiligten. Rund 83 Prozent der befragten Unternehmen beschäftigen 1 bis 19 Mitarbeiter.

Gleichzeitig ist die Kundenfrequenz trotz Lockerungen bei mehr als 50 Prozent der Befragten um mindestens die Hälfte gesunken. Und das bei gleichbleibenden Kosten laut 79 Prozent der Unternehmen. Das ist ein lauter Schrei nach mehr Hilfen“,

erklärt Andreas Kirschenmann, Präsident der IHK Lüneburg-Wolfsburg.

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Rund 30 Prozent der beteiligten Unternehmen gehören dem Gastgewerbe an. „Hier freut es uns, dass die Lockerungen bereits ab Anfang nächster Woche umgesetzt werden können und sich die Branche laut Umfrage sehr kämpferisch zeigt“,

sagt Kirschenmann.

„Klar ist aber auch, dass die bisher entstandenen Umsatzeinbußen nicht kompensiert werden können, hier muss es von Seiten der Politik weitere Unterstützung geben. Insbesondere, da 39 Prozent aller Befragten bereits jetzt davon ausgehen, Personal abbauen zu müssen.“

Vorstellbar sei hier eine Umschichtung der aktuell sehr hoch dotierten Soforthilfen in ein Sonderprogramm für besonders stark betroffene Branchen, ohne dabei die öffentlichen Haushalte noch stärker zu belasten.

Mit einer Rückkehr zur Normalität ihrer Geschäfte rechnen fast zwei Fünftel der Unternehmen erst im Laufe des Jahres 2021 oder gar nicht.

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„Das sind beunruhigende Aussichten, die zeigen, dass jetzt auch langfristige Maßnahmen notwendig sind, um der Wirtschaft mehr Planungssicherheit zu geben“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. „Und wir brauchen vertrauensbildende Maßnahmen gegenüber den Kunden.“

Die IHK-Blitzumfrage ist Teil einer bundesweiten Befragung, an welcher sich rund 11.000 Unternehmen aus ganz Deutschland beteiligt haben. Die Ergebnisse werden unmittelbar in die Beratung der Bundesregierung einfließen.