Hochschule Bremerhaven kooperiert bei Fachkräfteausbildung mit Unternehmen

Biljana Scholz ist eine der ersten Studentinnen des neuen Studiengangs BWL praxisintegriert dual. Die gelernte Kauffrau für Büromanagement ist bei der Seier GmbH angestellt und wird im Unternehmen und an der Hochschule Bremerhaven studieren. Mit ihr freuen sich Hochschulrektor Prof. Dr. Dr. hc. Alexis Papathanassis (links) und Firmenchef Ulrich Seier. Foto: Epplé/Hochschule

Als zweiter Studiengang wird BWL nun auch praxisintegriert dual angeboten.

Mit ihren zwei praxisintegrierten dualen Studiengängen Lebensmitteltechnologie/ Lebensmittelwirtschaft und Betriebswirtschaftslehre (BWL) reagiert die Hochschule auf Wünsche der Wirtschaft und macht die Studenten gleichzeitig fit für eine Karriere als Fach- oder Führungskraft in der Region. So funktioniert es: Regionale Unternehmen entsenden als Kooperationspartner Mitarbeiter für das sechssemestrige Studium an die Hochschule. Praxisphasen im Unternehmen wechseln sich mit Präsenzzeiten in den Hörsälen und Laboren ab. Auf diese Weise erwerben die Studenten die gleichen Fachkenntnisse wie ihre Kommilitonen in den klassischen Bachelorstudiengängen, wenden diese aber direkt im Unternehmen an. Damit qualifizieren sie sich bereits während des Studiums für höhere Positionen im Unternehmen.

Inhaltlicher Schwerpunkt im Studiengang BWL praxisintegriert dual ist die Digitalisierung in sämtlichen Unternehmensbereichen. Attraktiv ist er unter anderem für Unternehmen, die ihren fertigen Auszubildenden ein Studium ermöglichen wollen. Aber auch Unternehmen, die ihre Unternehmensnachfolger neben dem Studium bereits im Familienunternehmen beschäftigen wollen, sowie Firmen, die zukünftiges qualifiziertes Fachpersonal früh an sich binden möchten, profitieren von dem Studienangebot.

Das Konzept hat die Seier GmbH überzeugt: Sie schließt als erstes Partnerunternehmen eine Kooperation mit der Hochschule für das Fach BWL praxisintegriert dual ab. „Wir sind froh, dass wir Teil der Familie sind“, erklärte Firmenchef Ulrich Seier bei der Vertragsunterzeichnung. Seit mehreren Jahren beschäftigt die Firma duale Studenten aus technischen Bereichen. „Und wir haben uns diese auch für den kaufmännischen Bereich gewünscht.“

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Diesem Wunsch kommt die Hochschule mit dem neuen Studienangebot nach. „In Zeiten des Fachkräftemangels und des Wandels ist die Kooperation zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen nicht nur wünschenswert, sondern geradezu notwendig, denn es geht hier um unsere wichtigste Ressource: den Menschen“, sagte Rektor Prof. Dr. Alexis Papathanassis. Die Unternehmen seien daher „keine Kunden der Wissenschaft, sondern wichtige Partner“, betonte er.

„Wir wollen viel von den jungen Leuten lernen – sie bringen mit, was für uns neu ist“, benannte Unternehmenschef Seier einen zentralen Vorteil des Studiengangs. Auf diesen Austausch freut sich auch die 23 Jahre alte Biljana Scholz. Die gelernte Kauffrau für Büromanagement ist bei der Seier GmbH angestellt und wird im Unternehmen und an der Hochschule das neue Fachgebiet BWL praxisintegriert dual studieren. „Ich lebe in Cuxhaven und wollte gerne in der Region bleiben“, sagte sie. „Und der Arbeitsalltag bei der Seier GmbH ist mit den Feldern IT, Infrastrukturbau und Tourismus breit gefächert.“ Sie arbeitet in der Finanzabteilung des Unternehmens. Ihr Studium startet im Oktober.

Während des gesamten Studiums werden neben fachlichen Kompetenzen auch Soft Skills gefördert, insbesondere in den Bereichen Kommunikation, Selbstorganisation, Teamfähigkeit,

Verantwortungsbewusstsein, gesellschaftliches Engagement und ethisches Handeln. „Durch die Praxisstudienprojekte und Praxisphasen, werden die Studierenden optimal für eine Führungsposition oder eine Fachkraftlaufbahn im Anstellungsunternehmen vorbereitet“, so Dekan Prof. Dr. Gerhard Feldmeier, der den neuen Studiengang konzipiert hat.

Damit die Fachkräfte in der Region bleiben, verpflichten sie sich in der Regel, mindestens drei Jahre nach dem Studienabschluss im Betrieb zu arbeiten. „Für mich ist das super, denn dann habe ich gleich einen Arbeitsplatz“, freute sich Scholz. Und auch Ulrich Seier sieht in Scholz‘ Anschlussanstellung große Vorteile: „Wir unterstützen diese Investition, denn bislang haben wir viel Geld und Zeit investiert, um geeignete Fachleute zu finden.“ Diese bildet das Unternehmen nun selbst mit aus.

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