Mafi & Trepel Technology will in Bremerhaven eine Fabrik errichten.
Von Torsten Melchers
Gute Nachrichten für Bremerhaven: Die Firma Mafi & Trepel Technology hat dem Land Bremen ein 13,7 Hektar großes Grundstück auf dem Gelände der ehemaligen Carl-Schurz-Kaserne in Bremerhaven-Weddewarden abgekauft und will hier kräftig investieren: Geschäftsführer Werner Berger spricht von 37 bis 40 Millionen Euro. Mittelfristig will die Firma – Weltmarktführer im Bereich Hightech-Traktoren für Flug- und Seehäfen – auf dem Gelände „200 Arbeitsplätze oder mehr“ schaffen.
In der ersten Phase, sagt der Geschäftsführer Werner Berger, wird das südliche Ende des Grundstücks bebaut. Die Kosten dafür betragen gut 10 Millionen Euro. „In der Halle werden wir Geräte bauen, die Komponenten werden aus Osteuropa geliefert.“ In dieser Phase rechnet er mit etwa 75 neuen Arbeitsplätzen, etwa für Schlosser, Mechatroniker, Elektriker und ähnliche Berufe. Gleichzeitig ist aber bereits an eine Produktionsstraße gedacht, für die auch Ingenieure, IT-Leute und andere Spezialisten benötigt werden. Mittelfristig geht er davon aus, dass 200 Arbeitsplätze entstehen. „Und wenn es 300 werden, wehren wir uns auch nicht.“ Die Firma hat darauf geachtet, dass sie ein ausreichend großes Grundstück kauft. Am Ende könnte die Investition 37 bis 40 Millionen Euro betragen. „Das machen wir natürlich nicht einfach so, das war eine strategische Entscheidung. Wir glauben an diesen Standort.“
„Wir haben überall geguckt“, sagt der Geschäftsführer: „In Hamburg, in Cuxhaven, am Weser-Jade-Port“. Härtester Konkurrent war am Ende Wilhelmshaven, aber tatsächlich sind die Bedingungen in Bremerhaven fast ideal. Berger beschreibt die wesentlichen Vorteile: „Direkter Zugang zu schwerlasttauglichen Kajen, ein Hafen, den sowohl Schiffe für Container als auch RoRo-Frachter anfahren, und dazu erfahrene Logistiker in der Nähe.“
Nicht zu unterschätzen sei zudem die Lage an der Küste. Zwei Drittel aller Fahrzeuge der Firmen haben Überbreite, der Transport über die Autobahn ist daher eine aufwendige Angelegenheit. „Hier müssen wir nur eine kurze Strecke durch den Hafen“, sagt Berger und freut sich: „Eine verkürzte Transportkette kann den entscheidenden Wettbewerbsvorteil bedeuten.“
Rund anderthalb Jahre hat es von den ersten Gesprächen bis zum Kaufvertrag gedauert, blickt Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS, zurück. Aus seiner Sicht ist Mafi & Trepel der ideale Partner: „Das ist so, wie wir uns die Loco-Quote vorstellen: Wertschöpfung hinter dem Hafen.“
Spätestens Mitte August wird die BIS das Gelände für den Investor vorbereiten. Die Fundamente der einstigen US-Baracken und die alten Straßen mussten beseitigt werden. Im Herbst will Mafi & Trepel mit den Arbeiten beginnen, vielleicht 2022 mit der Produktion. „Wir bauen hier die Zukunft“, verspricht er.
Die Firmengruppe
Mafi & Trepel ist eine Firmengruppe aus Baden-Württemberg. Die Firma Mafi Transportsysteme produziert in Tauberbischofsheim Zugmaschinen, die vor allem in Seehäfen und Logistikzentren zum Bewegen von Containern benötigt werden. Trepel Airport Equipment baut vor allem Flugzeuglader und Flugzeugschlepper – das sind bis zu 5 Meter breite, 15 Meter lange und 70 Tonnen schwere Giganten, die in mehr als 150 Ländern auf Flughäfen eingesetzt werden. In diesem Bereich ist die Firma führend in der Welt. Zusammen kommt die Gruppe auf einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. Die etwa 600 Beschäftigten produzieren pro Jahr gut 700 Fahrzeuge. Für die in Bremerhaven geplante Fabrik ist eine neue Gesellschaft mit dem Namen Mafi & Trepel Technology GmbH mit Sitz in Bremerhaven gegründet worden.