Standort in Stade erweist sich als optimal für ein LNG-Terminal.
Langfristige Planungssicherheit und gleichwertige regulatorische Rahmenbedingungen, wie in den europäischen Nachbarländern, forderte Johann Killinger, geschäftsführender Gesellschafter des Hanseatic Energy Hubs, im Rahmen eines Pressegesprächs zum Projektstatus und dem aktuellen Marktumfeld des künftigen Energieimportterminals in Stade. Neben LNG ist das Terminal in einer ersten Phase auch für kohlenstoffarme Energieträger wie Bio-LNG und synthetisches Methan ausgelegt. Mit dem wachsenden weltweiten Angebot an klimaneutraler Energie soll der Hub in einem zweiten Schritt später auch für diese als Importinfrastruktur bereitstehen.
Killinger sagte zum Projektstatus: „Wir sind bereit, eine zukunftsflexible Energieinfrastruktur in Stade zu realisieren. Der Markttest im vergangenen Jahr verlief positiv, die nautische Simulation war erfolgreich und die technischen Planungen sind ebenfalls abgeschlossen. Der Standort in Stade erweist sich als optimal für ein LNG-Terminal. Alle Genehmigungsunterlagen werden derzeit fertiggestellt und auch das Bieterverfahren für den Generalunternehmer hat bereits begonnen. Wir warten jetzt auf eine dringend notwendige Konkretisierung der politischen Rahmenbedingungen.“
Die Ausgestaltung der Gasmarktregulierung ist in Deutschland für Terminalprojekte im Vergleich zum europäischen Ausland nachteilig. Es werden vergleichsweise hohe Netzzugangsentgelte gefordert. Laut HEH Geschäftsführer Killinger sei es deshalb wichtig, „zügig die Standortnachteile in Deutschland zu beseitigen und die Netzzugangsentgelte für LNG-Terminals an das Niveau anderer EU-Mitgliedstaaten anzupassen”.
Für Investoren sei es zudem ein wichtiges Signal, wenn zeitnah verbindliche Kriterien für die gesamte Betriebsdauer eines LNG-Terminals festgelegt werden würden. Der Geschäftsplan eines Terminals sieht üblicherweise einen Betrieb über mehrere Jahrzehnte vor, entsprechend lang sind Betriebsgenehmigungen und Abschreibungen angelegt. Der HEH Geschäftsführer dazu: „Unser Terminal ist zukunftsflexibel und kann grundsätzlich für den Import von klimaneutralen Energieträgern angepasst werden. Stand heute sind Preise, Mengen und Strukturen dieser neuen Märkte und die daraus folgenden Risiken allerdings nicht absehbar und dementsprechend betriebswirtschaftlich nicht kalkulierbar. Diese Transformationsrisiken müssen politisch abgesichert werden.“