Erstes Gebäude ist im Weltkrieg zerstört worden.
Von Christoph Bohn
Sie war die zweite Filialgründung der Deutschen Bank in der Region, nach der Filiale in Bremen: die Filiale in Bremerhaven. Am 15. Dezember wird sie 100 Jahre alt. Jetzt geht die Filiale einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. „Sie wird zur Grünen Filiale“, sagt Leiter Lars Müller.
Die Deutsche Bank selber ist 151 Jahre alt. Sie wurde 1870 in Berlin gegründet und bereits ein Jahr später eröffnete 1871 die Bremer Filiale. Ihr Auftrag: Deutschen Unternehmen beim Schritt auf den internationalen Markt zu helfen. Deswegen war die Stadt Bremen damals als Tor in die Welt ideal“, weiß Müller. Er hat sich angesichts des 100. Geburtstags der Bremerhavener Filiale intensiv mit der Geschichte beschäftigt. „Viele Aufzeichnungen und Fotos sind leider beim Bombenangriff der Alliierten im Zweiten Weltkrieg vernichtet worden“, bedauert er.
Am 15. Dezember 1921 eröffnet
Der Schritt, an der Wesermündung eine Filiale zu eröffnen, sei logisch gewesen, sagt der Filialdirektor. Immerhin hatte Bremen dort Land für einen eigenen Hafen gekauft. Und mit diesem Hafen zog es auch viele Firmen dorthin. Am 15. Dezember 1921 wurde die damalige Filiale Geestemünde eröffnet und später in Filiale Wesermünde umbenannt. Erster Standort waren Räume in der Borriesstraße, später kam eine Zweigstelle im Fischereihafen dazu. Die Filiale an der Borriesstraße wurde wie der Rest von Geestemünde von dem Bombenangriff schwer getroffen.
„1969 zog die Deutsche Bank in die Stadtmitte“, erzählt Müller. Der 51-Jährige ist selber gebürtiger Bremerhavener und kennt die Filiale an der Bürgermeister-Smidt-Straße 9-11 noch aus seiner Kindheit. Seit 2015 ist er Leiter der Filiale. „Mein Team und ich sind stolz auf unsere tiefe Verwurzelung in der Stadt“, sagt er. Auch den Kunden sei die Filiale vor Ort wichtig – insbesondere für Beratungen. Das zeigt sich seiner Meinung nach auch in den Zahlen: „Das Geschäftsvolumen am 31. Dezember 2020 betrug 435 Millionen Euro – vier Prozent mehr als im Vorjahr“, erzählt er stolz.
Auf dem Weg zur „Grünen Filiale“
Derzeit entwickelt sich die Bremerhavener Filiale in Richtung Nachhaltigkeit. „Das fängt bei uns selber an. Wir haben mit den Mitarbeitern eine ganze Liste erarbeitet, angefangen bei Mülltrennung, Wasser- und Energiesparen bis hin zum täglichen Essen und Trinken“, erzählt Müller. „Und auch in der Anlageberatung sowie bei Finanzierungsgesprächen ist dieses Thema für uns nicht mehr wegzudenken“, so der Filialdirektor weiter. Und um sich als „Grüne Filiale“ zu präsentieren, ist im Eingangsbereich eine große Echt-Moos-Wand installiert worden. Sie schlage eine Brücke zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. „Wir wollen mit unseren Kunden ins Gespräch kommen“, sagt Müller. Für ihn hat auch der 100. Geburtstag mit Nachhaltigkeit zu tun: „Denn 100 Jahre sind ja schon praktisch drei Generationen.“