„Frauen in der Wirtschaft“ – unter diesem Titel hatte B&P zum exklusiven Foto-Shooting in die „Galerie 1565“ eingeladen. Die befindet sich in einem der ältesten Häuser Hamburgs im Harburger Binnenhafen. Das „Bornemannsche Haus“ mit seinen alten Balken und Dielen, dem freigelegten Mauerwerk und den teils schiefen Wänden bot die perfekte Kulisse aus warmen Farben und Tiefe im Raum – zweifellos ein „BestPlace“, ein besonderer Ort für besondere Anlässe. Der Buxtehuder Fotografin Katharina Bodmann ist es hervorragend gelungen, die elf Teilnehmerinnen in Szene zu setzen. Die jeweiligen Lieblingsfotos der Frauen sind hier zu sehen. In der „Galerie 1565“, Harburger Schloßstraße 13, werden künstlerische Varianten in gerahmter Form ausgestellt. In kurzen Interviews haben die Frauen, die sich in dieser Zusammensetzung noch nie begegnet waren, ihre Aufgaben und Ziele beschrieben. Der exklusive Charakter ist voll aufgegangen – am „BestPlace“ wurden neue Kontakte geknüpft.
MAKLER: Karen Ulrich – Ulrich Immobilien
Sie ist seit vielen Jahren im Immobiliengeschäft tätig, vielfach vernetzt und qualifiziert, immer dicht am Marktgeschehen und eine Seele von Mensch: Karen Ulrich, Inhaberin von Ulrich Immobilien in Seevetal (Fleestedt), kennt den Markt wie kaum eine andere. Die gelernte Industriekauffrau war einst im Autohandel tätig, bevor sie vor vielen Jahren in die Immobilienbranche einstieg und daraus ein florierendes Geschäft mit einem halben Dutzend Mitarbeitern entwickelte, die im Immobilien-Kompetenzzentrum in Fleestedt arbeiten (wenn sie nicht gerade beim Kunden sind). Die Seevetalerin hatte die Basis für das Immobilienthema damals mit einer IHK-Ausbildung gelegt und ist mittlerweile auch Sachverständige für Immobilienbewertung sowie, ganz neu, Mitinhaberin ihres eigenen Unternehmens – sie hat mit Florian Watermann einen weiteren Gesellschafter ins Boot geholt.
Ihre Stärken: Motivationsfähigkeit, Begeisterungsfähigkeit, Empathie und Verlässlichkeit – wer mit Karen Ulrich zusammenarbeitet, trifft auf eine treue Geschäftspartnerin. Erfolg hat für sie drei Buchstaben: T U N. „In meinem Job ist mir Fleiß besonders wichtig – das gilt für alle Belange.“ Freude macht es ihr, neue Strategien zu entwickeln und mit einem neuen Blickwinkel auf vermeintlich altbekannte Situationen zu schauen. Auch neue Technologien und vor allem die rasant gewachsenen medialen Möglichkeiten haben es ihr angetan: „Das muss ich alles ausprobieren – und das Gute übernehmen.“ Was sie gern verändern würde? „Das Miteinander der Menschen . . .“
VEREIN: Franziska Wedemann – Der Wirtschaftsverein e.V.
„It’s the Economy!“ Als erste Frau an der Spitze von „Der Wirtschaftsverein e.V.“ ist Franziska Wedemann bestens vernetzt und umgeben von engagierten Mitstreitern aus der Wirtschaft im Hamburger Süden (und darüber hinaus). Als Vorsitzende muss Sie auch regelmäßig meinungsstark Stellung beziehen. Und das tut sie! Mit neuen Formaten und auf aktuelle Themen fokussiert, führt sie den Verein in die nächste Generation. Dabei musste auch das Top-Netzwerkevent, der „Herrenabend“, seinen Namen in „Wirtschaftsabend“ ändern – es tut dem Erfolg keinen Abbruch, aber nicht nur der Vereinschefin rutscht der alte Name noch ab und zu heraus.
Viele Jahre war Franziska Wedemann geschäftsführende Gesellschafterin der Großbäckerei Wedemann, nach deren Verkauf sie sich nun der Verbandsarbeit und weiteren wirtschaftlichen Aktivitäten widmet – unter anderem ist sie stellvertretende Aufsichtsratschefin der Haspa AG und der Haspa Finanzholding. Ihr stärkster Charakterzug: Beharrlichkeit. Egal in welchem Job – Gestaltungsfreiheit und das Erreichen von Zielen sind ihr besonders wichtig. Und was würde sie gern verändern? „Ich würde gern erreichen, dass das Hamburger Abendblatt auch in der Hauptausgabe positiv über den Wirtschaftsverein berichtet . . .“
RAUMAUSTATTUNG: Maya Meinecke – Interior & Polsterei
Sie hat bereits deutlich sichtbare Spuren im Channel Hamburg hinterlassen: Maya Meinecke kreierte in den Jahren 2000 bis 2005 eine ganze Reihe gelaserter Metallobjekte, die bis heute im Binnenhafen zu sehen sind – Blumen, chinesische Drachen und sogar eine Kanalratte. Aber das war damals, wie sie sagt. Heute betreibt die gebürtige Heimfelderin gemeinsam mit einem Handwerkspartner die kleine Firma „Interior & Polsterei“ mit eigener Polsterwerkstatt in Wilhelmsburg und konzentriert sich auf Raumausstattung und Interior Design für Geschäfts- und Privatkunden im Großraum Hamburg. Den auffälligen Tresen aus grünem Granit und die Einrichtung in der gerade neu eröffneten „Galerie 1565“ hat sie mit einer Innenarchitektin entworfen und anfertigen lassen. Wohnraumgestaltung gehört ebenso zu ihren Themen wie die Ausstattung von Läden und anderen Geschäftsräumen.
Maya Meinecke hatte sich ursprünglich auf Holz konzentriert – sie machte eine Zimmermannslehre und anschließend den Abschluss Betriebswirt des Handwerks. Nach einer künstlerischen Phase ist sie wieder im Handwerk gelandet. Ihre Stärken? „Ich bin vielseitig, kreativ und ideenreich“, sagt sie. „Und ich kann mich gut in die Wünsche meiner Kunden und in Raumsituationen hineindenken.“
Was würde sie ändern, wenn sie könnte? „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen mehr Respekt vor Tieren und der wunderbaren Natur haben und sich entsprechend verhalten.“
BERATUNG: Elke Riechert – Riechert Unternehmensberatung & Coaching
Was braucht es, um im Bereich Unternehmensberatung und Coaching erfolgreich zu sein? Na klar, zunächst einmal das passende Handwerkszeug. Und das hat Elke Riechert als Personalfachfrau mit IHK-Abschluss zweifellos. Aber erst in Verbindung mit den Soft Skills wird ein richtiger Schuh draus: „Ich habe eine gute Intuition, einen scharfen Verstand und einen wachen Geist“, beschreibt Elke Riechert sich selbst. Wer sich mit ihr unterhält, der bekommt das auch gleich zu spüren. Die Munsteranerin ist energiegeladen, schnell und auf positive Weise direkt – gepaart mit der nötigen Prise Humor.
Elke Riechert analysiert bei ihren Kunden Prozesse, Strukturen und Beziehungen. Auf dieser Basis hilft sie, verborgene Potenziale zu heben und – wo nötig – lähmende Blockaden zu beseitigen. „Am besten finde ich es, wenn sich dabei Altbewährtes und Zukunftsorientierung verbinden lassen!“ In ihrem Job sind ihr Ehrlichkeit, Offenheit und eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kunden besonders wichtig. Und was würde sie in der Wirtschaftswelt gern verändern? „Ich wünsche mir Chefs, die es schaffen, loszulassen.“
PERSONAL: Corinna Horeis – Horeis Consult Personalberatung
Wer in der Region Buchholz etwas mit Wirtschaft zu tun hat, der kennt Corinna Horeis – sei es in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der Buchholzer Wirtschaftsrunde, aber natürlich vor allem als Expertin für Personalmarketing. Ein Beruf, in dem sie voll und ganz aufgeht. „Ich liebe den Austausch mit meinen Kunden. Gemeinsam entwickeln wir Lösungswege und setzen die dann auch gleich um“, erklärt sie.
Dabei helfen Corinna Horeis ihre Macherinnen-Mentalität und ihre Leistungsbereitschaft, die sie als ihre größten Stärken bezeichnet. Die ihr gestellten Aufgaben sind zumeist nicht gerade leicht zu bewältigen. „Aber sie haben Sinn, und das ist es, was mir am meisten Spaß macht.“ Change-Prozesse liegen der Unternehmerin besonders. „Wichtig ist mir dabei der enge persönliche Kontakt, denn nur dann können diese Projekte und Aufgaben perfekt umgesetzt werden. “Und was würde sie in der Berufswelt gern ändern? „Ich finde, dass Menschen offener sein sollten für den Wandel!“
FILMPRODUKTION: Nicol Stöcken – KiekFein
Sie lebt abwechselnd in Hamburg an der Elbe und Kappeln an der Schlei, ist Mutter und begeisterte Filmemacherin mit Schwerpunkt Business: Nicol Stöcken hat sich auf die Selbstständigkeit gut vorbereitet. Sie studierte Kunstgeschichte und Medienwissenschaften in Marburg, machte ein Volontariat im PR-Bereich und hat mit dem Unternehmen KiekFein Filmproduktion die Wirtschaft als Zielgruppe im Blick. Seit mehr als zehn Jahren produziert sie Imagefilme, Event-Filme und Produktvideos quer durch alle Branchen. Kurz: Sie hat das Auge dafür, Menschen und Objekte perfekt in Szene zu setzen.
Befragt nach ihren Stärken sagt sie: „Ich bin authentisch, empathisch, kreativ und kommunikativ – all das braucht es, um sich den Themen gut zu nähern.“ Die Zusammenarbeit mit den Kunden macht ihr Freude, insbesondere dann, wenn das Ergebnis die Erwartungen voll erfüllt hat. Das umzusetzen, was der Kunde im Sinn hat, ist ihr besonders wichtig. Und ganz nebenbei bekommt sie Einblicke in viele Unternehmen: „Bei meiner Arbeit geht es darum, die Philosophie eines Unternehmens zu erspüren und auf das filmerische Produkt zu übertragen.“ Veränderungswünsche hat sie auch: „Ich würde mein Spektrum gern noch stärker in Richtung Social Media erweitern.“
KANZLEI: Sari Turunen – SKNvonGeyso
Sie hat BWL und Jura in Finnland studiert und kam für ein Auslandssemester nach Deutschland. Das war vor etwa 25 Jahren. Heute arbeitet sie als Steuerberaterin für die Kanzlei SKNvonGeyso und betreut Mandanten am SKN-Standort in der Hamburger Innenstadt am Rathausmarkt. Als Partnerin hat die sympathische Mutter von zwei Söhnen („Mein Mann ist natürlich auch Finne“) unternehmerische Verantwortung übernommen und sich auf internationales Steuerrecht spezialisiert. Eine neue Heimat fanden die Turunens in Hamburg-Othmarschen. Ob sie noch einmal nach Finnland zurück wollen? „Unsere Söhne sind hier geboren – ich denke, der Point of no Return ist bereits überschritten.“
In Deutschland legte Sari Turunen das Steuerberaterexamen ab und startete ihre Karriere in einer vermeintlich trockenen, in Wahrheit aber spannenden Materie. Ihr stärkster Charakterzug: „Ich bringe die finnische Leichtigkeit ins deutsche Steuerrecht.“ Besonders wichtig ist ihr das Vertrauen der Mandanten. Überhaupt liegen ihr Menschen sehr am Herzen – „Der Umgang mit Kollegen, Mitarbeiter und Mandanten macht mir an meinem Job am meisten Freunde“, sagt sie. Und verändern würde sie an ihrer Berufssituation natürlich auch etwas, allerdings etwas besonders Schwieriges: „Ich würde mehr Mitarbeiter einstellen. Aber davon träumt die ganze Branche.“
FINANZEN: Sophia Aßmann – Sparkasse Harburg-Buxtehude
Sie kann sich für digitale Themen begeistern: Sophia Aßmann, ledig, aber liiert, lebt in Maschen-Horst und hat sozusagen ihr Geschäftsgebiet vor der Haustür. Als Leiterin des neu aufgestellten Beratungscenters Direkt leitet sie bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude ein elfköpfiges Team, das die Kunden betreut, die sich auf dem digitalen Wege mit der Sparkasse in Verbindung setzen. Und das werden perspektivisch immer mehr. Sophia Aßmann hat den klassischen Ausbildungsweg beschritten und eine Banklehre gemacht, dann den Sparkassen-Betriebswirt drangehängt und schließlich noch einen Bachelor mit dem Schwerpunkt Banking & Sales draufgelegt.
Ihren stärksten Charakterzug benennt sie nach einem kurzen Moment des Nachdenkens: „Klarheit und Übersicht behalten – auch in stressigen Situationen.“ Wichtig ist ihr, bei allen Projekten zum Ziel zu kommen, ohne die Mannschaft unterwegs zu verlieren: „Wir wollen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Zukunftsthemen mitnehmen.“ Dass die digitale Welt manchmal etwas suspekt erscheint, räumt sie ein, aber sie persönlich findet neue Entwicklungen immer spannend. Was sie verändern würde? Da lächelt sie verschmitzt und zeigt, dass digital auch humorvoll kann: „Unser Team hat ein Ziel: die Weltherrschaft.“
SPORT: Nina Djafari – Buxtehuder SV von 1862 e. V.
Sie hat mehrere kaufmännische Ausbildungen absolviert, ist Sportmanagerin und Trainerin: Nina Djafari, Vorstandssprecherin des BSV, steht dem geschäftsführenden Vorstands des erfolgreichen Vereins vor und sorgt dafür, dass die Welt des Sports an der Este in Ordnung bleibt. Vor allem auch kaufmännisch betrachtet. Die quirlige Vereinsmanagerin ist als Tochter eines iranischen Vaters und einer deutschen Mutter in Deutschland aufgewachsen, wo sie dieses spezielle Arbeitsfeld schnell für sich entdeckte. Sie lebt in Neuenkirchen.
Ihre stärkste Charaktereigenschaft? „Ich kann positive Energie erzeugen.“ Und weiter: „Das heißt Menschen begeistern und motivieren, Leidenschaft für Themen entwickeln und diese auch umsetzen“, sagt sie selbstbewusst. Besonders wichtig sei ihr Wertschätzung und Arbeit auf Augenhöhe – beispielsweise mit den vielen Übungsleitern, die im Verein aktiv sind. Arbeit mit Menschen macht ihr besondere Freude. Das gilt auch für Gespräche über den Sport und den Sport selbst. Was sie in ihrem Arbeitsfeld verändern würde? Nina Djafari: „Weniger Papierkram, weniger Bürokratie. Dazu müssten das Vereinsrecht vereinfacht und die DSGVO alltagstauglich angepasst werden.“
LOGISTIK: Sylvia Gienow-Thiele – IN-TIME Transport GmbH
Wo sie ist, ist oben: Sylvia Gienow-Thiele lebt mit ihrem Mann Christoph in Hamburg-Sülldorf und arbeitet auf dem Trelder Berg. Dort hat die IN-TIME Transport GmbH ein im wahrsten Sinne des Wortes buntes Logistikzentrum in der Größe von 32.500m² realisiert. Die Geschäftsführerin hat beruflich einen technischen und einen kaufmännischen Hintergrund. Mit IN-TIME haben die Gienows in Buchholz einen „Leuchtturm der Nachhaltigkeit“ errichtet und unlängst, neben vielen E-Pkw, die ersten beiden schweren E-Lkw für die eigene Flotte geordert. Die Sülldorferin: „Unser Ziel ist die energetische Autarkie.“
Die Unternehmerin bezeichnet sich als ausdauernd, zielstrebig und empathisch. Sie sagt: „Ich übernehme gern Verantwortung.“ An ihrer Aufgabe ist ihr besonders wichtig, dafür zu sorgen, „dass unser Unternehmen eine Zukunft hat“. Menschen miteinander in Kontakt bringen, die Mitarbeiter motivieren erfolgreich zu sein, Talente an den richtigen Platz setzen und zu fördern – das macht ihr besondere Freude. Und was würde sie verändern, wenn sie könnte? „Die Akzeptanz der Logistik stärken, indem wir deutlich machen, dass unsere vielgescholtene Branche auch grün sein kann.“
GESUNDHEIT: Dr. Caroline Zimmermann-Cordesmeyer – Zahnärztehaus Buchholz MVZ GmbH
„Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich das auch durch!“ Das sagt Caroline Zimmermann-Cordesmeyer über sich selbst. Und wenn man sich ihr Business so anschaut, dann hat man daran auch keinen Zweifel: Was einst als überschaubare Zahnarzt-Praxis begann, ist mittlerweile das Zahnärztehaus Buchholz, ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit 51 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Bei uns gibt es alle Leistungen unter einem Dach“, sagt Caroline Zimmermann-Cordesmeyer, die nicht nur Geschäftsführende Gesellschafterin ist, sondern auch die zahnärztliche Leitung innehat.
Obendrein kümmert sich die Doktorin und Fachzahnärztin für Oralchirurgie um die Geschäftsentwicklung. Und gute neue Ideen hat sie reichlich. Zum Beispiel das Zahnmobil, das Behandlungen für Pflegeheimbewohner direkt vor Ort ermöglicht. „Die perfekte Kombination aus Patientenwohl und guten Arbeitsbedingungen für mein Team. Ich finde halt Lösungen, wo andere Probleme sehen“, sagt sie. Und was würde sie gern ändern? „Nichts“, entgegnet sie strahlend.