Maritimes Unternehmen will sich ansiedeln und in neue Arbeitsplätze investieren.
Von Klaus Mündelein
Für mehr als sechs Millionen Euro will das Land eine 186 Meter lange Kaje im Fischereihafen neu bauen. Der Ausschuss für Angelegenheiten der Häfen im Lande Bremen hat dem Neubau der Kaje 82 im Fischereihafen II nun zugestimmt. 6,3 Millionen Euro werden für das Vorhaben aus dem Sondervermögen Fischereihafen bereitgestellt.
Die Investition ist nötig, damit auf dem anliegenden Grundstück sich ein Unternehmen aus dem maritimen Bereich ansiedelt. Das braucht den Anschluss ans Wasser und will auf dem Gelände erheblich investieren und Arbeitsplätze schaffen. Wer das ist, wollen die Wirtschaftsförderer noch nicht sagen.
„Die Verträge sind noch nicht unterschrieben“, sagt Nils Schnorrenberger, Chef der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS. Sebastian Gregorius von der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) bestätigt: „Wir stehen noch in Verhandlungen, sind aber kurz vor dem Abschluss.“
Es geht um ein 10 000 Quadratmeter großes Areal neben der Firma RS Heise Schiffs- und Industrietechnik. Ein Unternehmer will das Gelände pachten und dort für 16,5 Millionen Euro eine Halle bauen, die für 30 zusätzliche Arbeitsplätze sorgen soll. Die neue Kaje wird benötigt für die wasserseitige Nutzung.
Das Grundstück liegt an der Nordkapstraße. Begrenzt wird es südlich von der Kaperstraße und westlich von dem Becken des Fischereihafens II. Genau da soll in Verlängerung der Heise-Kaje die neue Spundwand gebaut werden.
Hier befindet sich noch der alte Fähranleger für die Fähre zur ehemaligen Jungfischerschule. Ansonsten ist der Uferbereich in schlechtem Zustand. Die Böschung sei nicht mehr standsicher, heißt es in der Vorlage für den Senat, der am Dienstag die Mittel bewilligt hat.
6,3 Millionen Euro soll der Bau der Spundwand kosten, um den sich die Hafengesellschaft Bremenports kümmert. Sie wird vor die Böschung gerammt und dann verfüllt. Die Hafensohle wird dann vor der Wand auf 6,40 Meter ausgebaggert. Für die reine Bauzeit veranschlagt Bremenports 13 Monate.
Die Zeit drängt. Die Kaje muss bis Ende kommenden Jahres fertiggestellt sein. Nur dann wird der Pachtvertrag für das Gelände wirksam und die damit verbundene Investition in eine neue Halle. Gelingt das nicht, müsste zudem auch noch mit Ersatzforderungen gerechnet werden. Die Mittel werden in erster Linie für die Bauphase im kommenden Jahr benötigt. In diesem Jahr geht es vorrangig um Planungsleistungen.
„Während sich Teile der Bremer Koalition lieber mit besetzten Häusern beschäftigen oder gegen Gewerbeflächen agitieren, investiert die SPD in Hafeninfrastruktur“, sagte Bremerhavens SPD-Vorsitzender Martin Günthner, der als früherer Hafensenator etliche Kajenbauprojekte auf den Weg gebracht hatte. Damit spielt er auf die Debatte um Aktivisten an, die ein Haus in Bremen besetzt hatten, sowie auf die Forderung der Grünen, weniger Flächen für die Logistikwirtschaft in der Stadt Bremen bereitzustellen.