KulturWerkstatt Harburg e.V. lädt zum Hafenfrühstück: Nach 16 Jahren steht das Binnenhafenfest auf der Kippe.
Mehr als eineinhalb Jahrzehnte haben begeisterte Hafenfreunde den Harburgern unter dem Dach der KulturWerkstatt das vermutlich schönste Fest des Jahres beschert – eine Mischung aus Event, Geschichte, Musik und unaufgeregter Geselligkeit am Wasser. Bereits das erste Binnenhafenfest zählte vor 16 Jahren 35 000 Menschen und sprengte alle Erwartungen. Inzwischen sind stabile 100 000 Besucher jährlich dabei. Die Kritiken sind überwiegend herzhaft positiv; das Fest kommt nach wie vor an bei Menschen, die das „Wir-Gefühl“ suchen und nicht den Kommerz. Doch jetzt haben die ehrenamtlichen Veranstalter die Reißleine gezogen: Die Last ist zu groß geworden, die Mannschaft ist ausgebrannt.
Aus dem Hafenfest 2017 soll nun ein Hafenmarkt werden – kleiner und weniger aufwendig. Die KulturWerkstatt will aber nicht einfach aufgeben, sondern Anlauf für 2018 nehmen, um dann erneut ein großes Hafenfest auf die Beine zu stellen und wieder kräftig ins Nebelhorn zu pusten. Wie das gelingen kann, ist Thema eines Hafenfrühstücks mit Podiumsdiskussion, das am Sonntag, 27. November, ab 11 Uhr in der Werfthalle bei Jugend in Arbeit (Schlossinsel, Zitadellenstraße 10) stattfindet. Interessenten sind dazu herzlich eingeladen.
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Das Harburger Binnenhafenfest ist schon so etwas wie ein Klassiker und zieht Menschen auch aus dem weiteren Umland nach Harburg. Seit Jahren dabei: Die „Greundiek“, das Museumsschiff aus Stade. Andere Festveranstalter in ganz Norddeutschland orientieren sich an der Terminlage des Binnenhafenfestes, um nicht damit zu kollidieren. Das Fest ist – auch bei den Behörden – als Großveranstaltung registriert. Mit dem Ergebnis, dass seit 2014 ein Sicherheitskonzept verlangt wird nach denselben Maßstäben, die auch für den Hamburger Hafengeburtstag gelten. Auch dieses Sicherheitskonzept haben Ehrenamtliche entwickelt, verfasst und abgestimmt. Mehr als 5000 ehrenamtliche Stunden investieren die Veranstalter Jahr für Jahr in das Fest. Die zeitliche Taktung, die knappen Finanzen, die Abhängigkeiten – unter der Last dieser Verantwortung sind immer wieder ausgebrannte Unterstützer und Aktive ausgeschieden.
In dieser Situation stellt der Veranstalter das Hafenfest nun zur Diskussion. „Es ist ja nicht so, dass die KulturWerkstatt das Fest nicht mehr will, aber sie kann es nicht mehr leisten ohne gravierende Veränderungen und Unterstützung im Hinblick auf Manpower und auf finanziellen Support“, heißt es in einem Hilferuf. Wie es für 2017 und die Folgejahre weitergehen kann, soll Thema des Hafenfrühstücks sein. Deshalb lädt die die KulturWerkstatt lädt alle Interessierten ein zum Hafenfrühstück „Harburg ohne Hafenfest?“
Auf dem Podium:
Thomas Völsch, Bezirksamtsleiter Harburg
Gitte Lansmann, Citymanagement und Channel Hamburg
Helgo Mayrberger, Museumshafen Harburg
Michael Kellenbenz, Fahrradgarderobe und Mitinitiator „Green Events Hamburg“
Timo Blume, KulturWerkstatt Harburg
Moderation: Gorch von Blomberg, KulturWerkstatt Harburg