Deutlicher Mangel an Industrieflächen in Hamburg

Marktergebnis verzeichnet Rückgang um 30 Prozent.

Mit einem Umsatz von ca. 465.000 Quadratmetern verzeichnete der Markt für Industrieflächen in Hamburg im Jahr 2017 einen Rückgang von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr (665.000 Quadratmeter). Damit liegt das Ergebnis auch deutlich unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von rund 510.000 Quadratmetern.

Erik Peuschel, Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Hamburg, zu den wesentlichen Marktentwicklungen:

– Der hohen Nachfrage nach Mietflächen und eigengenutzten Flächen steht mittlerweile ein Mangel in Bestandsimmobilien sowie insbesondere an verfügbaren Industriegrundstücken gegenüber
– Flächengesuche über 20.000 Quadratmeter können derzeit nicht bedient werden, bei Flächengesuchen ab 10.000 Quadratmeter müssen Unternehmen mit Vorlaufzeiten von mehr als einem Jahr rechnen. Der Flächenmangel betrifft jedoch auch die Größenklassen 3000 Quadratmeter und 5000 Quadratmeter
– Der Trend der Unternehmen ins Umland der Hansestadt zu ziehen, scheint sich nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Skepsis der Gemeinden bei der Flächenentwicklung (Greenfields) umzukehren. Mittlerweile fanden 66 Prozent des Industrieflächenumsatzes auf
städtischen Gebiet statt
– Mecklenburg-Vorpommern gewinnt im Zuge dieser Entwicklung an Bedeutung, ist allerdings für Logistikunternehmen nicht immer eine Alternative
– Einige, wenige high-class-Logistik-Immobilien mit Flächengrößen von 5000 Quadratmeter, 10.000 Quadratmeter oder größer befinden sich noch im Hafen. Insbesondere aufgrund der Lage und der Mieten (5,50 bis 5,85 Euro/ Quadratmeter) ist deren Nutzung für zahlreiche Branchen nicht geeignet
– 65 Prozent des Gesamtflächenumsatzes entfiel auf Flächengrößen über 5000 Quadratmeter
– Demgegenüber hat Billbrook den Vorteil, stadtnäher zu sein, allerdings gibt es in zahlreichen Objekten einen Instandhaltungsstau. Einem Abriss und Neubau von Immobilien stehen häufig zu hohe Grundstückspreis-Vostellungen der Eigentümer gegenüber
– Positives Beispiel ist dort der Neubau des Hermes-Verteilzentrums mit ECE. Trotz Denkmalschutz, Bodenaltlasten oder bestehenden Mietverträgen wurde diese innerstädtische Brownfield-Entwicklung erfolgreich umgesetzt. Das Projekt könnte eine Signalwirkung an Eigentümer (Wertschöpfung) und Bauherren haben, die sich zukünftig vermehrt mit einem schwieriger werdenden Umfeld auseinandersetzen müssen
– Zwei der sechs größten Transaktionen aus dem zurückliegenden Jahr waren ebenfalls erfolgreiche Brownfield-Entwicklungen (Olympus und Staatsoper Hamburg)
– Die Nachfrage aus dem Bereich City-Logistik hat merklich zugenommen, allerdings werden die Konzepte kontinuierlich auf den Prüfstand gestellt. Eine teilweise abwartende Haltung ist die Folge.
– Die Durchschnittsmiete ist leicht auf 4,85 Euro/ Quadratmeter gestiegen. Die Spitzenmiete liegt nach wie vor bei 5,85 Euro/ Quadratmeter
– Prognose 2018: 550.000 Quadratmeter– 600.000 Quadratmeter

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