Haspa-Immobilienfrühstück in Harburg: Staatsrat Andreas Rieckhof zum Ausbau der Infrastruktur in Hamburg.
Brexit, EU-Krise, Wahljahr 2017 und dann auch noch Trump – die Einladung, mit der Björn Sass, Leiter des Firmenkundencenters Süd, die etwa 150 Gäste beim Haspa-Immobilienfrühstück im Channel Riverside am Veritaskai in Harburg thematisch einstimmte, federten alles an Unwägbarkeiten ab, was danach folgte: Andreas Rieckhof, Staatsrat der Hamburger Wirtschaftsbehörde mit dem Schwerpunkt Verkehr, gab einen Überblick über die aktuellen und anstehenden großen Infrastrukturprojekte in der Hansestadt. Seine Botschaft: Auf den Süden rollt etwas zu – auf den Autobahnen wird es auf Jahre hin Baustellen und damit verbundene Einschränkungen geben.
Das Haspa-Immobilienfrühstück ist ein beliebter Treffpunkt für Unternehmer, die im weitesten Sinne mit dem Thema Immobilien/Bauen zu tun haben. Auffällig: Der Haspa gelingt es bei solchen Veranstaltungsformaten zunehmend, den Wirtschaftsraum weit zu definieren. So trafen sich im Channel Vertreter aus Stade, Buxtehude, Harburg, dem Landkreis Harburg, Uelzen und Lüneburg – eine gute Gelegenheit, vielleicht erstmals grenzüberschreitend miteinander ins Gespräch zu kommen.
Bei allem Wirbel um Trump und Co. sind die Probleme vor der Haustür – in diesem Fall die Verkehrsprobleme – durchaus geeignet, die Realitäten wieder ins Lot zu bringen. Andreas Rieckhof, bis 2011 Bürgermeister der Hansestadt Stade, schätzt offenbar den Kontakt zum Bürger. Er diskutiert mit Wilhelmsburger Autobahngegnern ebenso wie mit Unternehmern – wohl wissend, dass sich die Auffassungen beider Zielgruppen im krassen Gegensatz zueinander befinden. Hier den gangbaren Weg zur Realisierung der großen Verkehrsplanungen zu finden, ist seine Hauptaufgabe.
Was den Süden betrifft: Die A7 muss vor allem in dem aufgeständerten Bereich zwischen Waltershof und Heimfeld („Hochstraße Elbmarsch“) grundsaniert werden – und zwar bei laufendem Betrieb. Ein Teil der Stützen ist angegriffen, aber der Austausch sämtlicher 660 Stützen, wie eine Tageszeitung berichtete, sei bei weitem nicht nötig. Eine Großbaustelle ist hier ab dem kommenden Jahr zu erwarten.
Schwere Schäden gibt es offenbar auch aus der A1. Auf mehreren Kilometern seien bis zu 15 Zentimeter tiefe Risse in der Fahrbahn aufgetreten. Auch hier muss saniert werden. Der Neubau der A26 Ost (heißt jetzt Hafenpassage statt Querspange) in drei Teilabschnitten wird zwar nicht unmittelbar beginnen, aber für den ersten Abschnitt südlich von Moorburg werden in Kürze die Planfeststellungsunterlagen öffentlich ausgelegt. Nach Rieckhofs Einschätzung dürfte hier wie auch für den zweiten Abschnitt bis zur Kreuzung der Reichsstraße kaum Klagen geben, während es im dritten Abschnitt (Finkenriek) zu heftiger Gegenwehr der betroffenen Anwohner komme. Die Verlegung der Reichsstraße an die Bahnstrecke im Osten ist ein weiteres Großprojekt, das Hamburg vorantreibt.
Mehr zum Thema am 31. März in der nächsten Ausgabe von Business & People