IHK-Präsident Kirschenmann: „Wir brauchen eine langfristige Strategie.“
Die Industrie- und
Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) fordert eine schnelle Umsetzung der
gestern zugesagten Hilfen für die vom Teillockdown betroffenen Branchen „Viele
Unternehmen stehen mit dem Rücken an der Wand. Bei rund 60 Prozent der
Unternehmen sind die Liquidität und die Rücklagen stark angegriffen oder
aufgebraucht. Wir können das Land nicht alle paar Wochen unter extremen Kosten
herunterfahren und dann wieder genauso weitermachen. Deshalb brauchen wir eine
langfristige Strategie, die auf einem konsequent umgesetzten und wirksamen
Infektionsschutz in allen Lebensbereichen basiert. Das ist eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, sagt IHKLW-Präsident Andreas Kirschenmann.
Zwar bleibt der Einzelhandel unter Hygieneauflagen
geöffnet und auch in Industrie und Mittelstand wird laut Beschluss „sicheres
Arbeiten“ weiterhin umfassend ermöglicht. Bars, Clubs, Kneipen, Diskos,
Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe müssen jedoch ab dem 2. November
schließen. Ausgenommen ist die Lieferung und Abholung von Speisen. Wichtig sei,
die betroffenen Unternehmen für den Schaden, der durch die staatlich
angeordnete Schließung entsteht, umfassend, schnell und unbürokratisch zu
entschädigen. Dabei müsse – anders als im Frühjahr – auch der Unternehmerlohn
berücksichtigt werden.
Positiv bewertet der IHKLW-Präsident, dass der Bund
die bisherigen Hilfsmaßnahmen für Unternehmen verlängern und die Konditionen
für die hauptbetroffenen Wirtschaftsbereiche mit der sogenannten Überbrückungshilfe
III verbessern will. „Diese Hilfe wird vor allem in der Kultur- und
Veranstaltungswirtschaft dringend benötigt“, sagt Kirschenmann.
Eine weitere in Aussicht gestellte Hilfe: Der
KfW-Schnellkredit wird für Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten
geöffnet und angepasst. „All diese Ankündigungen sind richtige Schritte, sie
müssen jetzt allerdings ebenso schnell und unbürokratisch umgesetzt werden, wie
alle weiteren Maßnahmen und Regelungen“, fordert Kirschenmann: „Es ist wichtig
zu zeigen, dass die betreffenden Einrichtungen aus dem Frühjahr gelernt haben.
Als IHKLW werden wir unser Beratungsangebot erneut ausweiten und sind an der
Seite unserer Unternehmen.“