Expo 2017: TUHH-Projekt im Hauptpavillon der Weltausstellung vertreten.
Bei Anruf Expo: Als vor einigen Wochen das Telefon im Technikum der Technischen Universität Hamburg (TUHH) klingelte, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl mit allem gerechnet. Nur nicht damit, dass eine Agentur anrufen würde, die den Hauptpavillon der Expo 2017 in Astana, Kasachstan, gestaltet.
„Das war schon eine große Überraschung“,
sagt Robert Meyer vom TUHH-Institut für Thermische Verfahrenstechnik. Die diesjährige Weltausstellung widmet sich dem Thema „Energie der Zukunft“. Und auf der weltweiten Suche nach innovativen Ideen sind die Kuratoren auf das TUHH-Projekt „Lignin basierende nanoporöse Materialien“ gestoßen. Im architektonischen Wahrzeichen der Expo 2017 in der Hauptstadt Kasachstans, der sogenannten Sphere, zeigt die Hauptausstellung „Future Energy“ auf 5500 Quadratmetern rund 40 Projekte zu den Themen Biomasse, Kinetik, Solar und Wind. Mittendrin: Die TUHH und der grüne Werkstoff Ligninaerogel.
Lignin, Nebenprodukt in Bioraffinerien, kann in Aerogele umgewandelt werden. Es besteht zu über 90 Prozent aus Luft, daher auch der Name (Dichte der Ligninaerogele ca. 40x so hoch). Es besitzt zudem eine riesige innere Oberfläche. „Schon ein paar Gramm (ca. 10 g) weisen die Oberfläche eines Fußballfeldes auf“, beschreibt Meyer. Hergestellt werden die Aerogele unter anderem mit einer neuen Hochdruckanlage, die in den TUHH-Laboren des Instituts für Thermische Verfahrenstechnik entstanden ist. Die federleichte und dennoch kompakte Beschaffenheit des aus verschiedenen nachwachsenden Rohstoffen gewonnenen Aerogels bietet sich etwa als Dämmmaterial und Isolator an. Auch Lebensmittelzusätze oder pharmazeutischen Wirkstoffe lassen sich damit effizienter anwenden, da sich diese Stoffe auf der riesigen Oberfläche des Aerogels in molekularer Form verteilen. Kurzum: Aerogel ist ein außergewöhnlich vielseitiges Material, das seinen Platz in einer Weltausstellung zur Energie der Zukunft redlich verdient hat.
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