Wie geht es weiter in Sachen Wohnungsbau in Hamburg? Dazu sprach – nach mittlerweile 100 Tagen im Amt – Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnungsbau, auf Einladung der Hamburger Sparkasse. Der Ort war passend gewählt: Im 11. Stock eines Gebäudes am Veritaskai im Channel Harburg. Ein guter Blick auf eines der Kernthemen, die Entwicklung des Hamburger Südens, war also garantiert.
In diesem Bereich hob Pein vor allem die drei Neubaugebiete Fischbeker Heidbrook, Vogelkamp und Fischbecker Reethen hervor. „Die ersten beiden Gebiete befinden sich in der Fertigstellung. Doch im Reethen stehen wir noch ziemlich am Anfang“, so die Senatorin. In dem Gebiet sei viel Neues geplant: „Es wird zahlreiche Geothermie-Bohrungen geben, zudem versuchen wir, die Autos ein Stück weit aus dem Straßenbild zu verbannen, wenngleich nicht so radikal wie in anderen Stadtteilen.“ Für keinen Bewohner sollen es mehr als 200 Meter zu einem Mobilitätspunkt sein, von dem aus die Reise begonnen werden kann, wenn man nicht mit dem eigenen Pkw reisen will. Ebenfalls neu in dem Gebiet: „Wir verzahnen Wohnen und Gewerbe eng miteinander. Das ist ein Versuch, wir lassen die sonst übliche parkähnliche Pufferfläche wegfallen.“
Perspektivisch soll auch auf der direkten Achse von der City Richtung Harburg neue Wohnfläche entstehen. „Es geht da vor allem um die Fläche, die durch die Verschwenkung der Wilhelmsburger Reichsstraße frei geworden ist.“ Doch so schnell mahlen die Mühlen der Bürokratie nicht. „Bevor die IBA da zu Werke schreiten kann, muss erst einmal Baurecht bestehen.“
Apropos Bürokratie: Pein forderte einen verstärkten geförderten Wohnungsbau und kündigte gegenüber ihren Zuhörern aus der Immobilienwirtschaft auch gleich beschleunigte Genehmigungsverfahren an. Zu diesem und anderen Themen stellte sie sich nach ihrem Vortrag auch den zahlreichen, mitunter recht kritischen, Fragen des Publikums und betonte dabei, dass sich viele Besserungen bereits auf dem Weg befänden (zum Beispiel ein Kreditprogramm zu einem Zinssatz von einem Prozent). Zudem ermunterte die Senatorin zum Fortführen des konstruktiven Dialogs.
Am Ende der Veranstaltung gab es dann noch eine kleine Überraschung. Gastgeber Björn Sass, Leiter des Firmenkunden-Centers Süd, wechselt für die Haspa in den Osten der Hansestadt. Deswegen stellte er den Gästen seinen Nachfolger vor: Jan-Christopher Breuel, seit seinem 16. Lebensjahr bei der Haspa, wird den Posten übernehmen.