Virus soll im Keim erstickt werden
Angesichts der erneuten Verlängerung des Lockdowns nunmehr bis Mitte Februar fordert der Präsident des Arbeitgeberverbandes Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V., Volker Meyer, eine deutliche Ausweitung von Corona-Schnelltests auch in Betrieben.
„Diese Form der systematischen Testung ist bislang vernachlässigt worden. Dabei wäre das eine große Chance, um Infektionen schneller zu erkennen sowie einzugrenzen, Mitarbeiter und letztlich auch die Bevölkerung und besonders gefährdete Gruppen zu schützen“, betont Meyer.
Der Geschäftsführer der Heinrich Meyer Werke in Breloh hat für seine 300köpfige Belegschaft mehr als 200 solcher Schnelltests besorgt. „So können wir beim geringsten Verdacht oder nach unvermeidbaren Kontakten sofort kontrollieren, ob es eine Infektion gegeben hat“, schildert der AV-Präsident. Mehrere positive Fälle seien so bekannt geworden und hätten unmittelbar eingegrenzt werden können. Im Gegensatz dazu dauere es bis zu einem vom Gesundheitsamt organisierten Test oftmals mehrere Tage. „Da geht dann wertvolle Zeit verloren.“
Die Schnelltests sollten selbstverständlich kein Ersatz für die behördlich angeordneten Tests sein, so Meyer. „Aber sie sind ein zusätzliches Hilfsmittel, um Verbreitungen des Virus schon im Keime zu ersticken.“
Als Konsequenz für eine so dicht getaktete Testung in den Betrieben könnten dann einzelne Maßnahmen früher gelockert werden, meint der Geschäftsführer des Familienunternehmens: „Der Einzelhandel könnte wieder öffnen, natürlich mit allen Einschränkungen, die die Hygieneanforderungen mit sich bringen.“
Volker Meyer kritisiert die Bundesregierung, das Hilfsmittel der Schnelltests viel zu spät etwa in Senioreneinrichtungen etabliert zu haben: „Schon im März hat die Politik angekündigt, gefährdete Gruppen zu schützen. In der Praxis aber ist das mehr als zäh angelaufen.“