„Auch kleine und mittlere Betriebe könnten viel für den Klimaschutz tun“

Volker Meyer, Präsident des Arbeitgeberverbandes Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V. © Hans-Jürgen Wege (Tonwert21 Fotografie Lüneburg)

Arbeitgeberpräsident Volker Meyer fordert, dass die Bundesregierung auch KMU bei Investitionen in klimafreundliche Produktion unterstützt – nicht nur die großen Industriebetriebe.

Die Bundesregierung will große Industriebetriebe bei der Umstellung auf klimafreundliche Produktionsweisen mit milliardenschweren Klimaschutzverträgen unterstützen. Doch auch kleine und mittlere Betriebe könnten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Für entsprechende Investitionen fehlt ihnen aber häufig die notwendige Kapitaldecke. Arbeitgeberpräsident Volker Meyer fordert daher, dass auch sie entsprechende Förderungen erhalten. Er begrüßt, dass Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) bereits einen Vorstoß in diese Richtung angekündigt hat.

„75 Prozent aller kleinen und mittelständischen Betriebe (KMU) sehen im Bereich Klimaschutz Handlungsbedarf bei sich selbst“, zitiert der Präsident des Arbeitgeberverbands (AV) Lüneburg-Nordostniedersachsen, Volker Meyer, eine bundesweite Befragung von KMU durch das Marktforschungsinstitut Splendid Research. „In den KMU stecken hohe Einsparpotenziale.“

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Der Verband vertritt fast 700 Unternehmen in der Region, rund 530 zählen zu den KMU mit bis maximal 200 Angestellten. Zwar hätten einige Betriebe im Gebiet des Verbandes in diesem Jahr bereits in erneuerbare Energien respektive Energieeinsparungen investiert, weiß Meyer. „Aber viele von ihnen sind mit Investitionen zurückhaltend, weil sie sich um die Energiekosten in diesem Winter sorgen. Ihnen fehlt die notwendige Kapitaldecke.“

Meyer fordert daher, die Förderung der Umstellung auf klimafreundliche Produktionsweisen nicht auf große Industriebetriebe zu beschränken, sondern auch KMU bei Investitionen in den Klimaschutz zu unterstützen. „Eine Förderung würde eine rasche Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ermöglichen.“

AV-Hauptgeschäftsführer Bernd Wiechel macht außerdem auf ein weiteres Problem aufmerksam: „Die Kapitalkraft von KMU ist in der Regel schwächer als die von großen Konzernen. Außerdem ist es für sie oft schwierig, Kredite zu bekommen. Das gilt gerade jetzt. Eine Unterstützung wäre daher umso wichtiger.“

Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies äußerte sich am heutigen Mittwoch in einer ähnlichen Richtung. „Wir müssen dafür sorgen, dass der Transformationsdruck gerade bei kleinen Unternehmen durch geeignete Instrumente vom Kessel genommen wird“, so Lies. „Sie dürfen nicht hinten runterfallen. Mit dieser Erwartungshaltung wird Niedersachsen in die kommende Wirtschaftsministerkonferenz gehen.“ [1]

Kleine und mittelständische Unternehmen bilden das Herz der deutschen Wirtschaft. 99,6 Prozent aller Betriebe in Niedersachsen zählen zum Mittelstand, in den bundesweit 2,5 Millionen deutschen KMU arbeiten mehr als 50 Prozent aller Beschäftigten, 80 Prozent aller Auszubildenden lernen ihren Beruf in einem KMU.

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