Grund: Verantwortung als geschäftsführende Gesellschafterin ihres Unternehmens.
Aline Henke wird nicht erneut als Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg antreten. Das teilte die 45-Jährige der IHK-Vollversammlung in der gestrigen Sitzung in Hitzacker mit.
„Ich habe mir diese Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht und dennoch eine klare Priorität gesetzt“,
sagte eine sichtlich bewegte Präsidentin. Ausschlaggebend sei die Verantwortung als geschäftsführende Gesellschafterin ihres Unternehmens gewesen.
Henke steht an der Spitze eines Familienunternehmens, der hankensbütteler kunststoffverarbeitung. Gegründet 1973 beschäftigt der Automobilzulieferer rund 130 Mitarbeiter an den Standorten in Hankensbüttel bei Gifhorn und Querétaro in Mexiko.
„Beide Unternehmen benötigen angesichts des Strukturwandels in der Automobilindustrie meine volle Aufmerksamkeit. Vor diesem Hintergrund ist der Schritt zurück in die zweite Reihe eine bewusste Entscheidung“,
sagte Henke. Die Industriekauffrau ist seit 2006 Mitglied der IHK-Vollversammlung, seit 2016 Vizepräsidentin. Das Spitzenamt der Präsidentin hatte sie im vergangenen Jahr von ihrem Vorgänger Olaf Kahle übernommen, der zurückgetreten war.
„Wir haben sehr viel mit dieser Vollversammlung geschafft.“
Als Beispiele nannte Henke die von der IHK initiierte Fachkräfteinitiative hierjetztmorgen sowie die erfolgreiche Werbekampagne für den Lückenschluss der A 39.
„In zehn Tagen startet die Wahl zur neuen Vollversammlung, der ich gerne wieder angehören würde. Das Feld ist also bestellt“,
erklärte Henke. Vom 24. September bis 23. Oktober haben die rund 65.000 Mitgliedsbetriebe der IHK die Möglichkeit, ihre neue Vollversammlung – das Parlament der regionalen Wirtschaft – zu wählen. 100 Plätze sind zu vergeben, aus deren Mitte dann im Januar 2019 das Präsidium gewählt wird. Bis dahin hat Henke noch jede Menge Pläne und vor allem eine Botschaft:
„Wir sind eine Mitmach-IHK, dafür bin ich angetreten und das wünsche ich mir auch für die neue Vollversammlung. Also, bringen Sie sich ein und vor allem: Stimmen Sie ab.“