Prof. Dr. Wolfgang Huber: „Die Digitalisierung ist eine Gestaltungsaufgabe“.
Auf der Mitgliederversammlung des AGA Unternehmensverbandes in der Kühne Logistics University sagte der Theologe und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prof. Dr. Wolfgang Huber, gestern vor rund 250 Gästen:
„Die disruptive Technologie darf nicht zu einer Disruption des Menschenbildes führen.“
Prof. Dr. Wolfgang Huber stellte am Dienstagabend bei seinem Vortrag zum Thema Digitalisierung die Frage: „Brauchen wir eine Ethik 4.0?“. Seine Antwort lautete:
„Es bedarf nicht unbedingt einer neuen Ethik. Es bedarf einer Anwendung der vorhandenen Ethik, die auf die neue Situation ausgerichtet ist.“ Die Digitalisierung sei nicht ein Naturereignis, dem man schutzlos ausgeliefert sei, sondern eine Gestaltungsaufgabe. „Es wäre verhängnisvoll, wenn wir diese Chance nicht nutzen würden.“
In seiner Begrüßungsrede gab AGA-Präsident Dr. Hans Fabian Kruse seine Einschätzung für das Wirtschaftsjahr 2019:
„Wir leben in guten Zeiten und das muss man sich offensichtlich immer wieder vor Augen führen – denn der Blick in die Medien oder die Sozialen Netzwerke suggeriert etwas anderes – nur Probleme überall. Richtig ist, dass die norddeutschen Händler und Dienstleister skeptischer in die nähere Zukunft schauen. Anzeichen für eine Rezession sehe ich aber nicht, sondern eine Wachstumsabschwächung und wir sollten uns die Lage auch nicht schlechter reden als sie ist.“
In Gedenken an den ehemaligen Wirtschaftssenator Gunnar Uldall wurde heute erstmals der Gunnar-Uldall-Wirtschaftspreis auf der AGA-Jahrestagung vergeben. Der Preis, der fortan jährlich verliehen werden soll, stand in diesem Jahr unter dem Thema „Unternehmensgründung“. Gewonnen hat das Hamburger Start-up-Unternehmen Appinio. Insgesamt hatten drei Firmen die Endrunde erreicht. Schirmherr des Preises, Dr. Wolfgang Peiner, lobte in seiner Rede das Engagement und die Kreativität der drei Finalisten und war sich sicher:
„Alle drei Unternehmen und Unternehmer-Persönlichkeiten hätten Gunnar Uldall gefallen.“
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