Ausbildungsqualität sichern, Nachwuchskräfte gewinnen.
Wer Auszubildende finden, begeistern und an das eigene Unternehmen binden möchte, benötigt zukunftsfähige Strategien und ein gezieltes Ausbildungsmarketing. Werden auch Sie zum Azubiflüsterer® und lassen Sie sich beim diesjährigen AV-Forum des Arbeitgeberverbandes Lüneburg-Nordostniedersachsen e.V. von der renommierten Speakerin, Sabine Bleumortier, am 13.09.2022 in Embsen bei Lüneburg inspirieren. Eine kostenfreie Anmeldung kann online unter https://arbeitgeberverbandlueneburg.de/av-forum-anmeldung/ erfolgen.
Fünf Fragen an die Ausbildungsexpertin Sabine Bleumortier:
1. Auszubildende zu gewinnen und zu binden stellt für Unternehmen eine große Herausforderung dar. Ein authentisches Ausbildungsmarketing ist daher unentbehrlich. Welche Parameter müssen neu gedachtwerden?
Es ist ein Perspektivwechsel erforderlich, um bereits bei der Rekrutierung auf die veränderten Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen zu können. Junge Menschen möchten als gleichberechtigte Teammitglieder wahrgenommen und mit Respekt behandelt werden. Die Ausbildung sollte abwechslungsreich sein und die Möglichkeit geben, mitzugestalten. Nimmt neben den ausbildenden Fachkräften auch die gesamte Belegschaft
ihre Rollen als Vorbild ernst, so gelingt es, die Freude am Beruf und die Zugehörigkeit
zum Betrieb authentisch zu vermitteln.
2. Ist ein erfolgreiches Ausbildungsmarketing trotz begrenzter
personeller Ressourcen und schmalem Budget möglich?
Sicher. Die Auffindbarkeit der Unternehmenswebsite in Suchmaschinen wie Google ist dabei wichtig. Diese sollte mit vielen relevanten, leicht verständlichen Inhalten eine zusätzliche Karriereseite mit zielgruppengerechten Informationen für Azubis enthalten. Häufig wird der Ausbildungsbereich der Website auch von den Auszubildenden selbst betreut. Auch Videos und die Darstellung der eigenen Aktivitäten auf den beliebtesten Social-Media-Kanälen gehören zu einem erfolgreichen Ausbildungsmarketing dazu. Auch hier können Auszubildende zu Wort kommen.
Zudem haben die Kammern und die Bundesagentur für Arbeit kostenlose Stellenportale, auf denen Sie Ihre Praktika, Ausbildungsplätze und dualen Studiengänge veröffentlichen lassen
können. Wichtig ist es, den Themen Arbeitgeberattraktivität und Ausbildungsqualität die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, dann werden die eigenen Mitarbeiter*innen zu den besten Multiplikatoren im Empfehlungsmarketing. Zudem rate ich, Zeit in das Versenden von Pressemitteilungen zu investieren, so erhöhen sich die Chancen, im redaktionellen Teil der regionalen Medien erwähnt zu werden.
3. Nicht nur Azubis brauchen eine professionelle Ausbildung, sondern auch die
Ausbildungsverantwortlichen.
Ausbildungsverantwortliche sollten sich als Coach und Unterstützer
begreifen, damit ein wertschätzendes Miteinander entstehen kann. Es ist wichtig, Jugendlichen die Sinnhaftigkeit einer Aufgabe plausibel zu machen, sie zu ermutigen, Fragen zu stellen. Gleichzeitig ist ein regelmäßiges und wertschätzendes Feedback unerlässlich, um gemeinsam Erwartungen und Leistungen zu reflektieren.
4. Welche sind die häufigsten Fehler beim Recruiting?
Authentizität ist das A und O. Unbedingt vermieden werden sollten unrealistische Bilder, die etwas versprechen, was im Ausbildungsalltag nicht eingehalten werden kann. Falsche Versprechen führen zu einer falschen Erwartungshaltung und
Enttäuschung bei den Jugendlichen. Vermittelt werden sollte grundsätzlich eine glaubwürdige Darstellung des Berufsbildes, darunter auch „unschöne“ Momente des Arbeitsalltags. Es ist völlig okay, zu zeigen, dass die Arbeitskleidung schmutzig wird oder ein Außeneinsatz beim Kunden gelegentlich bei Regen oder Sturm stattfindet.
5. Wie können Ausbildungsbetriebe auf unzureichende Umgangsformen bei
Jugendlichen reagieren?
Ausbildungsbetriebe haben nicht nur eine Vorbildfunktion, sondern auch
einen Erziehungsauftrag. Wie sollen Auszubildenden verstehen, dass das
Smartphone am Arbeitsplatz nichts zu suchen hat, wenn andere Teammitglieder ständig ihr Handy nutzen? Die Regeln müssen daher für alle gelten und klar kommuniziert werden. Und sollte es zu Regelverstößen kommen, ist es Aufgabe des oder der Ausbildungsverantwortlichen, diesen Umstand anzusprechen und zu verdeutlichen, weshalb es diese Regeln gibt. Ein gewünschtes Verhalten kann nur entstehen, wenn der Beweggrund verstanden wird.
Weitere Informationen: https://arbeitgeberverbandlueneburg.de/av-forum-anmeldung/ und https://www.bleumortier.de/