In Harburg: SCHLARMANNvonGEYSO stellt Werke des russischen Maler Dmitrij Surkov aus
So wird der Harburger Hafen nur selten betrachtet: mit den Augen eines Malers. Es haben sich zwar schon einige Künstler an der Szenerie versucht, doch was der russische Maler Dmitrij Surkov auf die Leinwand gebracht hat, ist schon beeindruckend. Extra für die Ausstellung, die noch bis zum 8. Januar in der Kanzlei SCHLARMANNvonGEYSO am Veritaskai in Harburg zu sehen ist, hatte er sich das teils malerische Quartier vorgenommen und seiner Sammlung einige beeindruckende Stücke hinzugefügt. Für die Juristen, Anwälte und Wirtschaftsprüfer eine willkommene Abwechslung: Sie begrüßten etwa 150 Gäste in ihren Räumen und nahmen bereitwillig die Rolle des Galeristen ein.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Partner und Initiator Günter Erdmann und Ulrike Hundt-Neumann, Geschäftsführungsmitglied der Kanzlei, führte die Kunsthistorikerin Dr. Cornelia Garwer-Schier (Museum der Deutschen Binnenschifffahrt/Duisburg) in das Schaffen des Autodidakten Surkov ein. Der 45-Jährige wurde 1970 in Kirgisien geboren, kam 1999 als Spätaussiedler zunächst nach Hamburg und lebt heute in Duisburg. Bereits als Dreijähriger fing er an zu malen – Nachbarn und Freunde sammelten mangels Material Tapetenreste, damit der Junge die weißen Rückseiten bemalen konnte. In Hamburg faszinierten den fast 30-Jährigen die schweren Maschinen im Hafen – Containerbrücken, turmhohe Kräne, große Schiffe. Die Kraft der Technik übertrug er auf seine Bilder. Tagsüber arbeitete er als Glasreiniger, bis in die Nacht malte er sich seine Eindrücke von der Seele. Er baute sich mit seiner Leinwand mitten im Hafen auf. Mittlerweile betreibt er digitale Objektstudien per Kamera und nimmt sich die Freiheit, seine Motive in besonderen Details zu überzeichnen. Das Werk „Blick auf den Harburger Hafen“, das derzeit in einem der Besprechungsräume von SCHLARMANN vonGEYSO hängt, entstand in einem Sechs-Quadratmeter-Raum in Duisburg. In Hamburg, so die Referentin, habe Surkov die „Melodie für seine Kunst“ gefunden. Eine Anschlussausstellung im Maritimen Museum Hamburg ist bereits im Gespräch. Zuvor haben Kunstinteressierte die Gelegenheit, Surkovs Bilder, unter den 60 Werken auch Motive aus Kuba, im Harburger KaiSpeicher zu betrachten. wb