Industrie 4.0 birgt große Chancen, aber Arbeit 4.0 ist ebenso wichtig

Da zu Horchs Zuständigkeiten auch das Thema Verkehr zählt, kam der Senator nicht umhin, sich zu der eher schwierigen Verkehrsthematik in Hamburg zu äußern. Er verteidigte das jüngst angekündigte Luftreinheitsgesetz, das unter anderem zu Einfahrtsbeschränkungen für ältere Dieselfahrzeuge auf zwei Hamburger Ausfallstraßen führen wird: der Stresemannstraße und der Max-Brauer-Allee. Fahrzeuge, die die Euro-6-Norm nicht erfüllen, müssen Umwege fahren. Hamburg ist die erste Stadt in Deutschland, die Dieselfahrzeuge einschränkt. Horch betonte, dass niemand in Hamburg daran gehindert werde, sein Ziel zu erreichen. Hier gehe es um vergleichsweise kleine Umwege. Als größte Herausforderung bei der Bekämpfung von Luftbelastungen durch Stickoxide nannte Horch im Übrigen den Hafen.

Die Diesel-Sperre

Was den Straßenausbau insgesamt angeht, bleibt der Senat bei seiner Linie: Von den 260 Milliarden Euro, die im Bundesverkehrswegeplan finanziert bereitliegen, fließen drei Milliarden nach Hamburg. Horch, der derzeit Vorsitzender der Bundesverkehrsminister-Konferenz ist: „Das Geld ist da. Jetzt muss es nur noch abgerufen werden. Dazu wiederum muss das Planrecht hergestellt sein – das ist vermutlich der größere Engpass.“ Und: „Wir lassen uns durch nichts davon abhalten, die Straßen weiter auszubauen.“ Die großen aktuellen Straßenbauprojekte: acht- und sechsspuriger Ausbau der A7, achtspuriger Ausbau der A1, Bau der neuen Reichsstraße, A26 und A26-Ost. Letztere, so Horch, werde noch viele Gespräche erforderlich machen, aber er sei überzeugt, dass die Südtrasse genau die richtige Variante sei. In Wohnnähe werde deshalb mit Tunnellösungen geplant.

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Die Wirtschaftskonferenz ist ein beliebter und hochfrequentierter Treffpunkt der Wirtschaft aus dem Hamburger Süden mit Behörden und öffentlichen Stellen. Etwa 200 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zum anschließenden Netzwerken im Harburger Binnenhafen.