Als Spezialisten für schwierige Fälle haben sich die Immobilienentwickler von aurelis unter anderem in Harburg einen Namen gemacht, als sie den ehemaligen Güterbahnhof im Binnenhafen am Markt platzierten. Mittlerweile ist das Gelände zwischen dem Schellerdamm und dem Östlichen Bahnhofskanal nahezu vollständig ausverkauft. Jetzt steht wieder ein Hamburger Güterbahnhofsgelände im Fokus – allerdings in ganz anderen Dimensionen, mit einer anderen Zielsetzung und einer Vorgeschichte, die zeigt, wie komplex und langwierig es ist, ein innerstädtisches Areal „umzubauen“. Konkret geht es um das Projekt „Mitte Altona“.
Torsten Wollenberg, Leiter der Region Nord der aurelis Real Estate GmbH & Co. KG in Hamburg, sagt: „Die ‚Mitte Altona‘ ist ein herausragendes städtebauliches Projekt in Hamburg. Die aurelis-Fläche ist das Herz dieses gemischten Quartiers. Hier entsteht durch die Entwicklung der denkmalgeschützten Güterhallen zu Einzelhandels- und Kleingewerbeflächen sowie darüber liegendem Wohnungsbau urbane Identität für den Stadtteil. Soziale Infrastruktur und kleine Büroflächen sorgen für ein komplett durchmischtes Quartier.“
Auf der ehemaligen Bahnfläche plant Hamburg den großen Wurf: 3500 Wohneinheiten sollen entstehen. Dazu muss allerdings auch noch der Fernbahnhof Altona durch die Deutsche Bahn verlagert werden. Aber das ist geplant. Insgesamt geht es um eine 75 Hektar große Fläche, die mehreren Eigentümern gehört: der aurelis, der ECE Projektmanagement GmbH, der Deutschen Bahn AG und einem Konsortium, zu dem sich Hamburger Wohnungsbauunternehmen zusammengeschlossen haben. Im ersten Bauabschnitt sollen 1600 Wohnungen entstehen, im zweiten – nach Verlagerung des Fernbahnhofs – weitere 1900. Zusätzlich geplant ist der Aufbau einer sozialen und gewerblichen Infrastruktur mit Stadtteilschule, Kindertagesstätte, Gewerbeeinheiten und einem 2,7 Hektar großen Park. Im ersten Bauabschnitt sollen 13 Hektar Fläche entwickelt werden – davon sechs im Eigentum von aurelis.
„Mitte Altona“ ist nach der HafenCity das größte Wohnungsbauvorhaben der Hansestadt. Das Besondere ist sicherlich der Park, dessen Planung den künftigen Bewohnern des Quartiers mehr Lebensqualität vor der Haustür verspricht. Durch verschiedene Wohnangebote sollen zudem Menschen mit „unterschiedlichsten soziodemografischen Merkmalen“ angezogen werden, wie es offiziell heißt. Ziel sei die Entstehung eines „sehr lebendigen Stadtteils“.
Bemerkenswert ist auch der lange Werdegang, denn der Beschluss des Senats, für das Gebiet vorbereitende Untersuchungen einzuleiten, stammt aus dem Jahr 2007. Erst zwei Jahre später wurde dann tatsächlich mit dieser Untersuchung begonnen. Üblicherweise findet bei solchen Großprojekten ein städtebaulicher Wettbewerb statt. Vor drei Jahren wurde schließlich ein Masterplan durch die Bürgerschaft verabschiedet und der Startschuss für die Planungen und das begleitende Bürgerbeteiligungsverfahren gegeben. Im Mai 2014 wurde ein Städtebaulicher Vertrag unterzeichnet, der erste Spatenstich erfolgte im November. Seit gut einem Jahr sind nun erste Baumaßnahmen im Gange.
Zu den Aufgaben von aurelis gehört es unter anderem auch, die Stadtteilschule zu bauen. Der Sieger des vorgeschalteten Architektenwettbewerb wurde im Juli gekürt: Das Architektenbüro LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei aus Süddeutschland erhielt den ersten Preis. Die Klassenräume im Erdgeschoss sollen auch für die Bewohner des Stadtteils nutzbar sein und das gesellschaftliche Leben in die Schule holen. aurelis wird nun zügig mit der Umsetzung beginnen, denn die Schule soll bereits 2018/19 den Betrieb aufnehmen. wb
Web: www.aurelis-real-estate.com, www.hamburg.de/mitte-altona