Stark gefragt: Ein neues Haus am Waldrand

Plan: IBA Hamburg GmbH/BloomimagesDieser Plan zeigt die Dimension des neuen Hamburger Wohngebietes Fischbeker Heidbrook in Neugraben-Fischbek. Auf einer Fläche von etwa 54 Hektar entsteht das neue Wohnquartier. || Foto: IBA Hamburg GmbH/Bloomimages

Der Fischbeker Heidbrook, ehemals Röttiger-Kaserne, löst vom Start weg eine hohe Nachfrage nach Baugrundstücken aus.

Von Wolfgang Becker

Der Kasernenton ist hier seit vielen Jahren schon verklungen – nun entsteht auf dem ehemaligen Gelände der Röttiger-Kaserne unter dem Namen Fischbeker Heidbrook ein neues Wohngebiet mit einer terrassenartigen Topografie und direktem Anschluss an das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide. Die Vermarktung des ersten Bauabschnitts läuft auf Hochtouren. Karen Pein, neue Geschäftsführerin der IBA Hamburg GmbH, ist zufrieden. Der Plan mit den bislang reservierten Grundstücken zeigt einen ersten Trend: Die Nachfrage nach den Grenzgrundstücken am Waldrand ist besonders hoch.

Derzeit wird das Gelände erschlossen. Karen Pein: „Zurzeit sind mehrere Arbeitskolonnen von Hamburg Wasser vor Ort. Das Gelände wird im ersten Schritt auf Baustraßen-Niveau gebracht. Diese Arbeiten sollen Mitte 2016 abgeschlossen sein. Mit dem Endausbau beginnen wir, wenn der Hochbau zu 60 Prozent realisiert ist.“ Die weiteren Bauabschnitte werden ab 2017 erschlossen.

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Ziel: Eine architektonisch hochwertige Siedlung

Der Funktionsplan für das Wohnquartier Fischbeker Heidbrook sieht eine Mischung aus Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern vor. Letztere werden in der Regel von Bauträgergesellschaften errichtet und dann verkauft. Die insgesamt rund 180 Einzel- und Doppelhausgrundstücke werden zu einem großen Teil privat bebaut. Wer hier zum Zuge kommen will, sollte sich den Hauskatalog der IBA anschauen. Dort werden 28 Haustypen angeboten, die bereits im Vorwege in enger Zusammenarbeit mit Architekten im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens ausgewählt wurden. Karen Pein: „Wir wollen dafür sorgen, dass die neuen Quartiere energetisch und architektonisch hochwertig umgesetzt werden.“ Wer einen eigenen Entwurf realisieren möchte, kann sich mit seinen Plänen bewerben – diese werden vom Gestaltungsbeirat geprüft und in einem gemeinsamen Prozess qualifiziert.

Sechs Haustypen sind besonders beliebt

Der Blick auf den bisherigen Vermarktungsstand zeigt, dass der Anteil der privaten Entwürfe vergleichsweise hoch ist. Karen Pein: „Von den 28 vorgegebenen Häusern kristallisieren sich sechs Entwürfe heraus, die besonders häufig nachgefragt werden. Aber es gibt auch viele Eigenentwürfe – da haben wir sehr anspruchsvolle Bewerbungen bekommen, die nach der Prüfung durch den Gestaltungsbeirat meist gebaut werden dürfen.“Als etwas unrealistisch hat sich die Ur-Planung erwiesen, die im nördlichen Teil des Geländes einen Gewerbegürtel entlang der Cuxhavener Straße (B73) vorgesehen hatte. Karen Pein: „Es wird zwar Handelsflächen für die Nahversorgung geben, aber ansonsten wird auch dort Wohnungsbau stattfinden. Ein entsprechender Komplex mit Ladenflächen und 50 Mietwohnungen ist bereits verkauft.“ Ebenfalls an der B73 liegen sechs Terrassenhäuser, die nach Süden hin, also in das Wohngebiet hinein, gestaffelt sind. Für einen weiteren Gebäuderiegel sollen noch gewerbliche Nutzer gefunden werden. Die Bestandsgebäude im östlichen Teil des Areals, einst als Kaserne genutzt, sind mittlerweile einem Entwickler anhand gegeben worden. Auch hier sollen Wohnungen entstehen.

Starke Nachfrage auch nach teuren Bauplätzen

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Mit der Vermarktung des ersten Bauabschnitts wurde im April begonnen. Karen Pein: „Das ist sehr gut angelaufen. Wir bieten im Ostteil 50 Einfamilienhaus- und zwei Doppelhausflächen an und haben bislang Reservierungen für 33 Grundstücke – das entspricht 66 Prozent. Und obwohl im Süden, also am Waldrand, die teuersten Flächen liegen, ist die Nachfrage dort besonders hoch.“ Die Preise liegen je nach Größe zwischen 100 000 und 180 000 Euro.

Teilweise sind die Grundstücke so angeordnet, dass ein sogenannter Wohnhof entsteht, also eine zentrale Gemeinschaftsfläche, die mit dem Auto umfahren werden kann, aber Gelegenheit zur individuellen Gestaltung durch die Anlieger bietet (Grillplatz, Bänke, Spielfläche, Bobbycar-Garage oder ähnliches). So soll die Entstehung von funktionierenden Nachbarschaften gefördert werden. Im Herbst geht ein weiterer Wohnhof in die Vermarktung – hier sollen ausschließlich Holzhäuser gebaut werden. Im Frühjahr 2016 ist dann der Nordwesten des Heidbrooks an der Reihe. Karen Pein: „Grundstücke direkt am Waldrand können wir wieder ab 2017 vergeben.“ Fazit: Die Vermarktung der ehemaligen Kasernenfläche ist gut angelaufen. Karen Pein stellt fest: „Wer bei uns kauft, der erhält nicht nur ein Grundstück, der steigt auch in einen Planungsprozess ein. Das ist zwar manchmal zeitaufwendig, aber im Ergebnis werden wir ein Wohngebiet mit funktionierenden Nachbarschaften bekommen.“

So wachsen soziale Strukturen

Mittlerweile gibt es bereits einen regen Austausch. Die registrierten Käufer haben sogar eine eigene Homepage eröffnet: www.fischbeker-heidbrook.de. Karen Pein lässt nicht unerwähnt, dass es da auch mal Kritik an der IBA zu lesen gibt. Sie sieht es als gutes Zeichen, dass sich soziale Strukturen bilden – die Grundlage für ein intaktes Wohngebiet.

Im nächsten Schritt stehen die Investoren-Ausschreibungen für die Reihenhäuser und den Geschosswohnungsbau am Südtor an. Deshalb ist die IBA auch auf dem Hamburg-Stand der Immobilien-Messe Expo Real in München vertreten.

Web: www.naturverbunden-wohnen.de

Info: Wanderbegegnungen

Von den bisherigen Kunden, die die IBA für den Heidbrook in Fischbek und den Vogelkamp in Neugraben registriert hat, stammt rund die Hälfte aus dem Hamburger Bereich nördlich der Elbe. Karen Pein: „Wir sind sehr zufrieden, was den Sprung über die Elbe angeht.“ Gute zwölf Prozent kommen aus dem südlichen Umland (fast ausschließlich am Heidbrook angesiedelt), der Rest aus dem Bezirk Harburg mit Schwerpunkt Neugraben-Fischbek. wb