Schnell und unkompliziert: Darum richten die Projektentwickler Henrik Diemann und Christian O. Bock jetzt den Blick auf den Süden der Metropolregion.
Von Hamburg-Alsterdorf bis nach Lüneburg sind es so etwa 65 Kilometer – keine Riesenentfernung, aber auf halber Strecke ist immerhin eine Landesgrenze. Für einen Hamburger Investor, der einen Immobilien-Finanzierer sucht, ist das ziemlich weit weg – er kommt nicht unbedingt auf die Idee, im „weiteren Umland“ der Hansestadt nachzufragen. Oder eben doch. So wie Christian O. Bock, Anwalt für Immobilienrecht, und Henrik Diemann, Inhaber des Hamburger Architekturbüros hda. Beide haben die gemeinsame Alsterberg Apartment GmbH gegründet und in Alsterdorf nahe der Sengelmannstraße am Rotbuchenhain ein neues Quartier mit 330 Wohneinheiten für die GWG Baden-Württemberg entwickelt (Wohnen am Alsterberg). Als jetzt schnell und unkompliziert eine angrenzende Fläche mit Platz für weitere 28 Eigentumswohnungen zur Verfügung stand, wurde die Lüneburg-Connection aufgenommen. Das Bauvorhaben mit einem Finanzvolumen im unteren zweistelligen Millionenbereich hat die Sparkasse Lüneburg ermöglicht – eine Folge der Präsenz auf der Expo Real 2015.
Erstkontakt in München
Vor drei Jahren hatte Architekt Henrik Diemann in München die Sparkasse Lüneburg am Hamburg-Stand der Immobilienmesse besucht und sich einfach mal vorgestellt. Er traf dort den Immobilienkundenberater Torsten Winkelmann. Man kam ins Gespräch, die Chemie stimmte. Und sie stimmte erst recht, als jetzt eine schnelle und unkomplizierte Lösung gefunden werden musste, denn die Baufirma, die in Alsterdorf bereits auf der Zielgeraden und im Begriff war, ihr Equipment abzuziehen, sollte möglichst noch den Bau der zusätzlichen Wohnungen übernehmen. Bock: „Die Logistik war ja bereits vorhanden, eine erneute Einrichtung der Baustelle hätte nur weitere Kosten produziert.“
Die beiden Projektentwickler wollten auch bei der Finanzierung neue Wege gehen. Bock: „Also fragten wir mehrere Sparkassen im Umland an und stießen schließlich in Lüneburg auf offene Ohren.“ Torsten Winkelmann wurde eingeladen, und das Gespräch verlief sehr positiv. Diemann: „Bereits beim zweiten Treffen waren wir auf ‚Schlagdistanz‘. Da war klar, dass wir unseren Partner gefunden hatten. Im Grunde waren wir uns handelseinig. Was wir besonders schätzen: der sehr persönliche Umgang und die Kompetenz. Die Sparkasse Lüneburg hat sehr flexibel auf unsere Wünsche reagiert. So konnten wir den engen Zeitrahmen einhalten, um das Bauunternehmen vor Ort zu halten und gleich weiterzubauen. Für uns ein großer Vorteil.“
Janina Rieke, Leiterin Immobilien der Sparkasse Lüneburg, sieht das Geschäftsfeld Hamburg so: „Für uns Lüneburger ist das eine komfortable Situation, denn wir müssen in Hamburg keine Geschäfte machen. Deshalb können wir schauen, ob die Lage des Objekts und das persönliche Miteinander passen. Wir sind an langfristigen Partnerschaften interessiert.“
Britisches Pfund?
Kein Problem!
Rechtsanwalt Bock hat noch eine kleine Anekdote parat: „In einem der zuvor von uns erstellten Häuser hat ein Kunde eine Wohnung gemietet, überwiegend in England arbeitet und dort entsprechend in Britischen Pfund bezahlt wird. Als er den Neubau der Eigentumswohnungen mitbekam, beschloss er sofort, dort eine Wohnung zu kaufen. Zwei Hamburger Banken haben die Finanzierung abgelehnt, da der Interessent sein Einkommen in Britischen Pfund bezieht. Die Sparkasse Lüneburg hatte damit kein Problem, und der Interessent hat die Wohnung gekauft.“
Für Janina Rieke steht das gemeinsame Projekt mit den Herren Bock und Diemann exemplarisch für das Geschäftsmodell der Sparkasse Lüneburg im Immobilienbereich: „Wir haben in den letzten Jahren viel Kompetenz in Immobilienthemen aufgebaut. Neben der Entwicklung von Projekten finanzieren und vermitteln wir auch. Wir bieten für unsere Kunden also das Komplettpaket. Wenn wir mit unserem Know-how außerdem auch in Währungsthemen helfen können, freut uns das sehr.“
Mittlerweile haben sich Diemann und Bock auch schon in Lüneburg Flächen angesehen. Sie sagen: „Wir haben noch viel vor . . .“ Der Weg nach Lüneburg wäre aus ihrer Sicht auch die logische Antwort auf den Bau-Hype in Hamburg. Bock: „Als das Pergolen-Viertel in Barmbek ausgeschrieben wurde, gab es sage und schreibe 100 Bewerber. Wir waren auch darunter, bekamen aber keinen Zuschlag. Deshalb rückt für uns jetzt verstärkt der Süden Hamburgs in den Fokus.“wb