Harburger Binnenhafen: Frank Lorenz über die Edeka-Eröffnung, aktuelle Neubaupläne und den Stand der Hotel-Planung
Fünf Jahre ist es her, dass der Hamburger Projektentwickler und Investor Frank Lorenz erste Gespräche mit Edeka führte, um endlich wahr zu machen, was sich die steigende Zahl der Bewohner des Hamburger Binnenhafen, aber auch viele Mitarbeiter in den Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen wünschen: einen Lebensmitteleinzelhandel vor Ort. Jetzt ist das Ziel erreicht. Mit der Eröffnung des neuen Marktes von Martin Ziegler ist die Edeka endgültig angekommen. Dort, wo früher die alten Güterbahngleise vom Gras überwuchert wurden, finden Kunden ab sofort auf 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche das Edeka-Sortiment, eine integrierte Gastronomie und mit „Dat Backhus“ einen weiteren Bäcker am Veritaskai.
Brückenquartier: „Die Edeka-Ansiedlung im Binnenhafen hat gut fünf Jahre in Anspruch genommen“, resümiert Frank Lorenz und verweist auf die parallele Planung des Brückenquartiers, Bauabschnitt 1, in dem der Handel das Erdgeschoss belegt. „Dieses Projekt war komplex. Der Bebauungsplan musste geändert werden. Wir haben mit der Brenntag ein Chemieunternehmen in der Nähe. Und wir hatten plötzlich veränderte Lärmwerte durch die Bahnstrecke – was dazu führte, dass wir unsere Baupläne mit den mehrgeschossigen Maisonette- Wohnungen ändern mussten.“ Mittlerweile ist der Bauabschnitt 1 mit prominenten Mietern wie Edeka, Regus und dem Statikbüro WKC belegt und der zweite Abschnitt im Bau. Dort befinden sich auf Ebene null Parkplätze für Edeka-Kunden (zurzeit noch vorübergehend gegenüber an der Theodor-Yorck-Straße) und 56 Wohnungen, die bei Quadratmeterpreisen von 4400 bis 4500 Euro in Rekordzeit verkauft wurden (siehe nebenstehenden Bericht). Lorenz: „Wir sind übrigens die einzigen, die im Binnenhafen einen Lebensmitteleinzelhandel mit 1200 Quadratmetern Fläche eröffnen dürfen – plus Gastronomie und Back- Shop.“ Rund 1700 Quadratmeter kommen so zusammen. Inklusive Nebenflächen.
Baulücke: Der provisorische Edeka- Parkplatz an der Theodor-Yorck-Straße ist ebenfalls als Baufläche verplant. Hier hat Frank Lorenz bereits ganz konkrete Ideen für einen Neubau, der allerdings noch in den politischen Gremien Harburgs beraten wird.
Hotel: Wenn der Name Lorenz im Harburger Binnenhafen fällt, kommt in
der Regel immer eine spontane Frage auf: „Was ist eigentlich mit seinem Hotel?“ Der Projektentwickler weiß um diese Frage und auch um die Spekulationen, die die freie Fläche, einst Sitz des Harburger Beach- Clubs, aufwirft: „Es sieht nur so aus, als würde nichts passieren. Der Hotelbetreiber ist nach wie vor im Boot. Und wir verhandeln sehr konkret mit einer Fondsgesellschaft, die hier investieren möchte. Die letzte Abstimmungsrunde mit dem Bezirksamt fand Anfang März statt – da ging es um die Außenanlage.“ Und um die Planung kleiner Mikro-Biotope: Offenbar haben sich die planungsrechtlichen Richtlinien verändert, sodass jetzt ökologische Nischen und Rückzugsorte für Insekten und Vögel geschaffen werden sollen. Lorenz: „Konkret: Bänke sollen nicht mehr auf gepflasterten Flächen, sondern auf einer Schotterfläche stehen, weil sich kleine Tiere da besser ansiedeln können.“
Auch die Fassadenplanung geht voran. Das Hotel soll durch die Anordnung der Glasplatten eine sich ständig verändernde Optik bekommen. Zum Thema Fassade wurden bereits Modelle im kleineren Maßstab gebaut. Die Verhandlungen mit einem Systemanbieter sind auf einem guten Weg, wie Lorenz sagt. Er geht davon aus, dass es noch in diesem Jahr einen Baustart für das Großprojekt geben wird. wb
Web: www.lorenz.hamburg