Lorenz Gruppe lädt zum Richtfest – Baudezernent kündigt Verdoppelung der
Bewohnerzahl im Harburger Binnenhafen an
Nach 18 Monaten Bauzeit schwebt jetzt der Richtkranz über dem Harburger Brückenquartier im Binnenhafen. Damit hat eines der aktuellen Bauvorhaben an der Harburger Wasserkante einen wichtigen Meilenstein erreicht. Mit etwa 200 Gästen und Bauleuten wurde jetzt auf der Dachterrasse kräftig gefeiert. Bauherr Frank Lorenz nahm kein Blatt vor den Mund: „Das war ein langer Weg – mit vielen Herausforderungen.“ Das bestätigte auch Harburgs Baudezernent Jörg H. Penner, der vor allem das Thema Wohnen ansprach und mit zwei interessanten Zahlen aufwartete: Derzeit leben entgegen den ersten Plänen etwa 3500 Menschen in dem einstigen Industrie- und Hafenrevier. Diese Zahl könnte sich laut Penner in den nächsten Jahren noch verdoppeln. 7000 Menschen, die im Binnenhafen wohnen – das ist eine neue Zielmarke, die selbst den Chef der SPD-Bezirksfraktion, Jürgen Heimath, überraschte: „Das ist sehr optimistisch, kann mir im Moment nicht vorstellen, wo die alle wohnen sollen.“
Das Brückenquartier besteht aus zwei Baukörpern. Im vorderen Büro- und Geschäftshaus ist unter anderem mit Edeka ein Lebensmittler vorgesehen, der seinen Supermarkt mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche im ersten Quartal 2019 eröffnen soll und im Quartier sehnlichst als umfassender Nahversorger erwartet wird. Weitere feste Mieter sind das Planungsbüro WK Consult mit etwa 110 Mitarbeitern und der Büroflächenanbieter Regus. Auch sie werden im ersten Quartal ihre Räume beziehen, kündigte Lorenz an. Er rechnet damit, dass das Haus bereits zur Mitte kommenden Jahres voll vermietet sein wird. Der zweite Baukörper liegt zwischen der Theodor-Yorck-Straße und dem Östlichen Bahnhofskanal. Dort entstehen auf 5000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche 56 Eigentumswohnungen, die von Engel & Völkers vermarktet werden und bereits zu
80 Prozent verkauft sind (Fertigstellung: drittes Quartal 2019). Diesen Punkt nahm Penner auf: „Das zeigt uns: Die Leute wollen in den attraktiven Binnenhafen ziehen.“ Sollten hier eines Tages tatsächlich 7000 Menschen wohnen, hieße das demnach auch eine Verdoppelung der Wohneinheiten – also tut sich noch ein großes Betätigungsfeld für Investoren und Projektentwickler wie Frank Lorenz auf.
Lob für den Bauherren
Penner erinnerte daran, dass Wohnen im Binnenhafen ursprünglich gar nicht vorgesehen war. Um die Ansiedlung von Edeka zu genehmigen, musste extra der Bebauungsplan geändert werden. Damit fing das Projekt Brückenquartier 2014 an. Penner lobte das Engagement von Lorenz ausdrücklich, der sehr viel für die positive Entwicklung vor Ort getan habe. Frank Lorenz hat nun mit dem Brückenquartier ein komplexes Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von etwa 38 Millionen Euro auf der Zielgeraden. „Das hat Zeit und viel Geduld gekostet“, sagte er und zählte einige kritische Punkte auf: die Integration des Wohnens an dieser Stelle, erhebliche Altlasten im Boden (Lorenz: „Keine Angst, die sind alle ordnungsgemäß entsorgt – da ist jetzt die Tiefgarage.“), der Bau am Wasser, noch dazu an einer historischen Kaimauer, und die Mischnutzung mit dem Ziel, Lebensmittelhandel in den Binnenhafen zu bringen. Von Herausforderungen sprach auch Carsten Meyer, Geschäftsführer der Willi Meyer Bauunternehmen GmbH aus Uelzen, die als Generalunternehmen den Bau hochzieht – ein Referenzobjekt, wie Meyer sagte. wb
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