Jetzt online: beyourpilot hilft „Wissensgründern“ durch den Startup-Dschungel
Seit 2017 wird unter dem Dach der Hamburg Innovation GmbH in Harburg eine von der Hansestadt Hamburg mit fast zehn Millionen Euro geförderte Gründerplattform aufgebaut. Seit April ist „beyourpilot – Startup Port Hamburg“ nun online, und die Macher, allen voran Projektmanager Philipp Walter und Contentmanager Charles Sinn, stellen einen hohen Anspruch an sich selbst: „Die Plattform beyourpilot soll die zentrale Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer in der Metropolregion Hamburg werden, die sich mit Themen aus dem akademischen Hintergrund selbstständig machen wollen.“
Das Konzept geht weit über ein reines Informationsportal hinaus, denn das Team hat erkannt: Wer potenzielle Gründer motivieren will, der muss Geschichten erzählen. Charles Sinn: „Zu meinen Aufgaben zählt es, das Thema Gründung plastisch zu machen. Deshalb nehmen wir uns konkrete Fälle vor und berichten darüber, welchen Weg die Initiatoren gegangen sind.“ In den sogenannten Cases soll dargestellt werden, wie sich Geschäftsideen zu Unternehmen entwickeln – häufig ein weiter, aber immer auch ein spannender Weg, vor allem wenn der Ursprung im technologisch-wissenschaftlichen Bereich liegt.
Philipp Walter: „Deshalb konzentriert sich beyourpilot auf Gründer aus dem wissensbasierten Bereich, also aus dem Hochschulkontext. Dabei muss die Geschäftsidee nicht zwangsläufig etwas mit Technik zu tun haben.“ Die Projektpartner sind neben dem Koordinator Hamburg Innovation drei Hochschulen – die Technische Universität Hamburg TUHH, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW und die Universität Hamburg – sowie das Deutsche Elektronen-Synchrotron Desy in Hamburg. Walter: „Die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen wollen wir sukzessive ausbauen und schauen dabei perspektivisch durchaus auch über die Grenzen Hamburgs hinaus.“ Potenzielle Partner könnten die Leuphana Universität in Lüneburg ebenso sein wie die FH Wedel, die Hochschule 21 in Buxtehude sowie Forschungsinstitute à la Fraunhofer & Co. – „Kooperationen sind mit allen Wissenseinrichtungen möglich“.
Beratung und Vermittlung
Die Hamburger Wirtschaftsbehörde hatte 2017 noch unter der Regie von Wirtschaftssenator Frank Horch bis Ende 2022 fast zehn Millionen Euro für das Vorhaben bereitgestellt. Das Projekt beyourpilot besteht nicht nur aus der Online-Plattform, sondern auch aus Gründungsberatung und der Vermittlung von Kontakten. Das Team besteht aus mittlerweile 16 Mitarbeitern, die teils zusätzlich durch die Förderung eingestellt werden konnten. Walter: „Wir verfügen über ein riesiges Netzwerk.“ beyourpilot bietet die Möglichkeit, die Gründungsaktivitäten der Beteiligten unter einem Dach zu bündeln und den Startups beste Bedingungen mit auf den Weg zu geben.
Philipp Walter: „Wir haben dazu vier Kernbereiche definiert: Beratung, Finanzierung, Expertise und Ressourcen. Unter Expertise fällt die Vermittlung von Kontakten zu Expertinnen und Experten, unter Ressourcen beispielsweise die Bereitstellung von Räumen und technischen Geräten. Perspektivisch wollen wir zudem ein Forum zur Vernetzung von Startups und potenziellen Mitstreitern aufbauen. beyourpilot soll mithilfe dieser Services das zentrale Eingangstor für Wissensgründerinnen und -gründer werden.“
Charles Sinn hat die Aufgabe, den manchmal trockenen Stoff in die richtige Sprache zu übersetzen. Er sagt: „Das tun wir, indem wir Gründungsgeschichten erzählen. Jeder Fall ist besonders, das ist das Schöne an meinem Job. Wir wollen bei der Orientierung im Gründungs-Dschungel helfen und gute Ideen zum Fliegen bringen. Unsere Botschaft an die
potenziellen, zumeist jungen Gründer lautet: Mach Dein Ding! Sei Dein eigener Pilot!“ wb
Web: https://www.beyourpilot.de/ news/detail/sei-dein-pilot-so-kommen-ideen-ins-fliegen